····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Mono

Hymn to the immortal wind


Info

Musikrichtung: Postrock, instrumental/orchestral

VÖ: 20.03.2009

(Conspiracy Records)

Gesamtspielzeit: 67:00

Internet:

http://www.mono-jpn.com
http://www.myspace.com/monojp

Überwältigend - das wäre das richtige Wort, hätte man nur eines zur Verfügung, um das fünfte Album der japanischen Instrumentalband Mono zu beschreiben. Episch und erhaben wären zwei weitere. Hymn to the immortal wind ist Postrock im besten Sinne. Übliche Strukturen der Rockmusik spielen hier keine Rolle mehr. Viel mehr glaubt man, es hier mit einer Symphonie zu tun zu haben. Der Weg zur Klassik ist nicht mehr weit. Es beginnt ruhig und leise. Glockentöne gesellen sich zu einfachen Gitarrentönen, das Ganze schwillt zart an, bis sich schließlich noch ein großes Streichorchester hinzugesellt und die Musik majestätisch und groß klingen lässt. Dies hier ist nicht eine einfache Aneinanderreihung von Noten, sondern wahrer Fluss an Tönen und Stimmungen. Dabei ist das Grundgerüst gar nicht so anders wie bei den üblichen Verdächtigen in diesem Genre, in dem immer wieder von einer Art Kopfkino gesprochen wird. Doch wo andere eher wie Super 8 klingen, haben wir es hier mit Cinemascope zu tun.

Zusammen mit dem Orchester spielt sich die Band durch ein bombastisches Album, welches trotz der teils lieblichen Melodien zu keiner Sekunde kitschig klingt. Mono sind dabei wahre Dynamikmeister und beherrschen den Umgang mit Stille und Lärm. Die Liebe zum Detail wird hier groß geschrieben. Denn genau diese sind es, welche den Hörer immer wieder in ihren Bann ziehen. Die Musik auf Hymn to the immortal wind klingt dabei auf der einen Seite intim und vertraulich, und dann doch wieder wie ein mitreißender Orkan. Die Bilder welche das Quartett dabei erzeugen will, malen sich bei der narrativen Stärke der Lieder wie von selbst. Wem ein gewisses Maß an Vorstellungskraft fehlt, für den sind im schön bebilderten Booklet ausführliche Begleittexte zur Musik abgedruckt. Aufgenommen wurde das Album zusammen mit Steve Albini, was ein Garant dafür ist, dass die eindrucksvollen Klanglandschaften von Mono authentisch auf die CD gebannt wurden.

Einzelne Stücke aus dem farbenprächtigen und schillernden Album herauszupicken macht nicht wirklich Sinn. Hier haben wir es mit einem faszinierenden Gesamtkunstwerk zu tun, welches einen nicht mehr so schnell loslässt, sofern man sich einmal damit eingelassen hat. Viel besser kann man diese Musik wohl nicht mehr spielen. Damit haben sich Mono endgültig an die Postrock-Spitze katapultiert, an dessen Ende man keine Vergleiche mehr zu ziehen braucht. Zum Schluss bleibt nur noch eins zu diesem Opus zu sagen: Ein echtes Meisterwerk!


Ein Interview mit der Band zum Album gibt es hier zu lesen.



Mario Karl

Trackliste

1Ashes in the snow11:45
2Burial at sea10:38
3Silent flight, sleeping dawn6:00
4Pure as snow (Trails of the winter storm)11:25
5Follow the map3:55
6The battle to heaven12:51
7Everlasting light10:23

Besetzung

Tamaki (Bass)
Yasunori Takada (Drums)
Yoda (Guitar)
Takaakira “Taka” Goto (Guitar)
+ Orchester
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger