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Reviews

Pride Tiger

The lucky ones


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 23.01.2009

(Powerage Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 50:09

Internet:

http://www.pridetiger.com
http://www.myspace.com/pridetiger

Mit Pride Tigers The lucky ones veröffentlicht das neue britische Rocklabel Powerage Records bereits die vierte CD in diesem Monat. Und noch dazu eine ganz ausgezeichnete. Die Band um den singenden Drummer Matt Wood besteht zu drei Vierteln aus ehemaligen Mitgliedern der Metaller 3 Inches of Blood. Doch hier wird kein harter Metal, sondern ganz traditioneller Hard Rock mit starken Wurzeln in den 70er Jahren geboten. Classic Rock im besten Sinne. Dabei kommen einem durchaus Erinnerungen an nordamerikanische Gruppen wie Mountain, Blue Öyster Cult oder Grand Funk Railroad in den Sinn. Doch ein Name prangt ganz groß über dem Sound von Pride Tiger. Und zwar Thin Lizzy. Selten hat eine Band das Melodiegespür und das Feeling der Iren so gut in die Neuzeit gerettet. Einige würden in gewissem Maße von einer Art Plagiat sprechen. Doch betrachtet man wie viel Zeit zwischen den glorreichen Tagen der Iren (und das ist immerhin über ein Vierteljahrhundert her) und der Jetztzeit liegt, kann man hierüber leicht mal hinwegsehen und sich stattdessen über diese Wiederbelebung alter Tugenden freuen.

Denn was Pride Tiger auf ihrem Debütalbum bieten, ist viel zu gut, als dass man es einfach in die Retroecke steckt und dort versauern lässt. Vierzehn fetzige Rocksongs die nach richtiger Arbeit und Schweiß riechen, gefühlvoll, mit tollen Hooks und Melodien, sowie mitreißenden Rhythmen die automatisch die Füße zum Mitwippen anregen. Bereits der Opener „Let ’em go“ kracht ordentlich ins Gebälk und gibt die Richtung für die nächsten 50 Minuten vor. Mit „What it is“ und „Fill me in“ folgen sogleich weitere Kracher. Besonders bei letzterem schimmert der Einfluss von Irlands Finest nicht nur ein bisschen durch. Besonders in Sachen Gesang und Phrasierung könnte man denken Phil Lynott hätte einen Sohn gezeugt, von dem die Öffentlichkeit erst jetzt Kenntnis erlangt. Einfach wunderbar. Aber auch die Gitarristen zeigen immer wieder, dass sie ein gutes Händchen für ohrenschmeichelnde Melodielinien haben, die sie in ihren oft zweistimmigen Leads verarbeiten. Bei dieser Versiertheit mag man es kaum glauben, dass es sich hier um noch junge Newcomer handelt.

Mit „The white witch woman blues“ legen Pride Tiger einen kraftvollen Powergroover mit leichtem Blueseinschlag vor, der auch künftig zum Inventar jeder Bikerparty zählen könnte. Etwas entspannter geht es dagegen bei „56 days“ zu, das mit seinen akustischen Gitarren im Hintergrund für eine lässige Atmosphäre sorgt. Immer wieder verbreiten die Songs trotz ihrer Rockigkeit ein recht relaxtes und unaufgeregtes Feeling. Doch Balladen oder ähnliche Weichspüler findet man auf The luky ones glücklicherweise nicht. Lediglich beim akustischen Outro von „A long way down (Shine)“ oder dem schönen Instrumentalstück „Wizard’s council“ wird es um einiges ruhiger. Ansonsten versprüht die Band beständig gute Laune und sorgt für ein wohliges Gefühl im Bauch. Auch wenn sich beim ersten Durchlauf einige Songs (gerade im letzten Drittel) etwas unspektakulär anhören, gewinnt das Album bei jedem Hördurchgang und zieht einen mit der Zeit regelrecht in seinen Bann, so dass man kein Lied mehr missen möchte.

Auf dem Produzentensessel saß Matt Hynde, welcher sich früher schon mit Monster Magnet, Slayer oder Fu Manchu einen guten Namen machte. Der Herr zauberte der Band einen herrlich warmen und organisch klingenden Sound, der ein herrliches Retrofeeling verbreitet, ohne altmodisch zu klingen. Dies rundet ein wirklich tolles Debütalbum vollends ab. Damit stellen sich Pride Tiger in eine Reihe mit anderen jungen Bands wie The Answer oder Jaded Sun, die ebenso den urwüchsigen Sound vergangener Tage mit einer großen Portion Frische ins neue Jahrtausend gerettet haben. Empfehlenswert!



Mario Karl

Trackliste

1Let ‘em go3:45
2What it is3:04
3Fill me in4:15
4A long way down (Shine)4:51
5The white witch woman blues3:14
6The lucky ones3:36
7It’s only you3:32
8No one’s listening3:56
9Sweet dreams2:46
10Wizard’s council0:59
11Forget everything3:00
12A new Jones2:59
1356 days3:49
14No need to decide (Bonus)3:38
15The witch woman blues (Radio edit)2:37

Besetzung

Sunny Dhak (Guitar)
Matt Wood (Vocals, Drums)
Bob Froese (Guitar, Keys, Backup vocals)
Aaron McHattie (Bass, Backup vocals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger