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Gandalf & Friends

Live In Vienna (CD & DVD)

Info Musikrichtung: World Music, New Age, Ambient, Chill Out VÖ: 26.09.2008 (Prudence / BSC / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 148:59 Internet: http://www.gandalf.at http://www.bscmusic.com

Der österreichische Klangmaler Gandalf gehört sicherlich zu den renommiertesten Künstlern im großen Bereich der sogenannten New Age Musik, auch wenn die Einordnung in diese Kategorie deutlich zu kurz greift. 1981 noch als ‚Elektroniker’ mit Journey to an Imiginary Land gestartet, hat Gandalf schnell einen eigenen Stil geschaffen, bei der die Gitarre und andere akustische Instrumente oft im Vordergrund stehen. Was er jedoch wie kaum ein anderer beherrscht ist es, musikalische Stimmungen zu erzeugen und mit großen Melodiebögen zu versehen. Das ist beileibe keine seichte sondern klug arrangierte Musik, bei der Filme im Kopf ablaufen.

Live In Vienna ist nun die erste Live-Veröffentlichung im vielfältigen Werk Gandalfs. Zwar wurde das Konzert schon im März 2001 zum 20jährigen Bühnenjubiläum im „Etablissement Ronacher“ in Wien mitgeschnitten, findet aber erst jetzt den Weg in die CD-/DVD-Player. Das Warten hat sich definitiv gelohnt. Live entfalten die Titel eine noch intensivere Stimmung als bei den Studioproduktionen, was sicherlich auch an den phantastischen Mitmusikern liegt. Was z.B. Peter Aschenbrenner mit Flöte und Sopran-Saxophon oder Toni Burger mit seiner Violine spielen ist einfach genial. Und sowohl Erich Buchebner als auch Wolfgang Wograndl spielen ihre Basspartien ausgesprochen songdienlich aber immer virtuos, z.B. wenn der Fretless-Bass zu singen beginnt. Ebenso virtuos spielen auch Richard Schönherz (Keyboard), Lanvall (Gitarre) oder die Drum-/Percussion-Fraktion.

Gandalf selbst ist ein völlig unterbewerteter Gitarrist. Oft wird seine Musik nur auf Synthesizer / Keyboards reduziert, wodurch man dem Künstler in keiner Weise gerecht wird. Speziell sein singender Ton an der elektrischen Gitarre ist es Wert, gehört zu werden. Hier erinnert er manchmal tatsächlich an Steve Hackett, der als Gastmusiker bei einem Song (“Face In The Mirror“) zu hören bzw. zu sehen ist. Hacketts Kollaboration mit Gandalf auf dessen 1992 erschienenen Gallery Of Dreams gehört sicherlich zu den Highlights der langen Karriere Gandalfs.

Die weiteren Gäste, Österreichs Urgesteine Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Andy Baum auf je einem Song, sowie der Gesang von Julia Martins bieten weitere Gründe, sich dieses CD-/DVD-Digipack zuzulegen. Einzig, dass nicht das komplette Konzert veröffentlicht wurde ist ein Wermutstropfen. Ansonsten eine rundherum gelungene Veröffentlichung.

Ingo Andruschkewitsch