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Reviews

Robert Plant & Alison Krauss

Raising sand


Info

Musikrichtung: Bluegrass, Country, Rock, Blues

VÖ: 19.10.2007

(Rounder Records/Universal)

Gesamtspielzeit: 57:26

Internet:

http://www.robertplant.com
http://www.alisonkrauss.com

Alben vermeintlicher Superstars - in diesem Fall Led Zeppelin-Sänger Robert Plant und die in unseren Breitegraden recht unbekannte, aber in ihrer Heimat platinveredelte Bluegrass-Sängerin Alison Krauss - sind oft mit Vorsicht zu genießen. Viel zu oft ließen große Marketingkampagnen und die darauf folgenden Hypes wahre Meisterwerke erhoffen, was in den seltensten Fällen dann auch allerdings zutraf, als die Scheiben sich in der heimischen Stereoanlage drehten. Ein gewisses Maß an Skepsis ist natürlich auf den ersten Blick auch hier angebracht, wenn der Prototyp des testosterongeschwängerten Stadionrocksängers auf die zarte Countrysängerin trifft. Aber wer die Solokarriere des Robert Plant speziell in den letzten Jahren verfolgt hat, dürfte wissen wie weltoffen und aufgeschlossen für genrefremde Einflüsse dieser ausdrucksstarke Sänger noch immer ist. Also wieso sollte diese Kombination nicht funktionieren?

Und das tut sie auch. Sogar noch besser als man es sich vorstellen konnte. Denn Raising sand ist ein herrlich unprätentiöses, auf den ersten Blick fast unauffälliges Album ohne den Hauch von Starallüren oder Egomanien geworden. Aber genau das macht den Reiz des Ganzen aus, da es einerseits entspannt unaufdringlich, aber trotzdem nicht unspannend klingt. Begonnen hat die Geschichte von Raising sand als sich Plant und Krauss auf einem Tributkonzert für die Blueslegende Leadbelly kennen lernten. Die Idee eines Tages ein paar Takte gemeinsam aufzunehmen wurde gleich von Produzent T-Bone Burnett aufgegriffen, welcher neben den Sessionmusikern auch die passenden Stücke für die beiden Hauptakteure auswählte. Denn mit Ausnahme des Page/Plant-Stückes „Please read the letter“ gibt es hier keine Lieder aus eigener Feder zu hören.

Die Platte ist trotz ihres eher ruhigen Grundcharakters durchaus abwechslungsreich und vielseitig geworden. Von der puren Country-Ballade („Through the morning, through the night“), über stampfenden Rock 'n Roll („Gone gone gone”), Muscialartiges interpretiert von Alison Krauss („Sister Rosetta goes before us”), leicht Schräges (Tom Waits' „Trampled rose“) oder relaxte Nummern bei denen Robert Plant die Oberhand gewinnt („Fortune teller“) - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen natürlich die zahlreich vorhanden Duette, bei denen man nicht selten die regelrecht intime Atmosphäre, die während der Aufnahmen geherrscht haben muss, spüren kann. „Killing the blues“, „Please read the letter“ und „Stick with me baby“ seinen hier nur exemplarisch genannt. Alle Stücke wurden zudem auch in musikalischer Hinsicht hervorragend arrangiert und spielerisch geschmackvoll in Szene gesetzt. Dass hierbei speziell die Stimmen von Krauss und Plant bei der Abmischung im Vordergrund stehen, versteht sich von selbst und stört nicht im Geringsten.

Für Raising sand spricht man nur allzu gerne eine Kaufempfehlung aus. Denn das Album ist wirklich hervorragend geworden. Hier ist ein Paar zusammen gekommen, welches sich unbewusst gesucht und nun gefunden zu haben scheint. Hoffen wir nur, dass dieser gemeinsame musikalische Ausflug der beiden Musiker nicht der letzte war. Denn hier ist zweifelsohne Potenzial für noch viel mehr vorhanden.



Mario Karl

Trackliste

1Rich woman4:04
2Killing the blues4:16
3Sister Rosetta goes before us3:26
4Polly come home5:36
5Gone gone gone (Done moved on)3:33
6Through the morning, through the night4:01
7Please read the letter5:53
8Trampled rose5:34
9Fortune teller4:30
10Stick with me baby2:50
11Nothin’5:33
12Let your loss be your lesson4:02
13Your long journey3:55
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger