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Reviews

Riot

Thundersteel


Info

Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 1988

(CBS)

Gesamtspielzeit: 46:06

Internet:

http://www.riotsweb.com

Wir schreiben das Jahr 1988, das Jahr bevor der Death Metal die Szene überrollte und solch unsterbliche Klassiker wie Keeper of the seven keys II, South of heaven, Seventh son of a seventh son und Operation: Mindcrime hervorbrachte. In diesem Jahr erschien aber noch ein weiteres metallisches Kleinod und zugleich Sternstunde der New Yorker Band Riot. Es hört auf den Namen Thundersteel - und wird von einem der hässlichsten Cover der Musikgeschichte „geziert“.

Das Album beginnt mit dem Titeltrack rasend schnell und furios und gibt die Richtung des Albums gut vor. Dieser Song beinhaltet bereits alle Trademarks die Thundersteel ausmachen: starke Riffs und versierte Soli von Bandleader Mark Reale (generell ein ziemlich unterbewerteter Gitarrist), das punktgenaue Powerdrumming von Bobby Jarzombek (der später nicht nur die folgenden Alben von Riot, sondern auch einige von Halford oder Iced Earth veredeln sollte), sowie der Gesang von Tony Moore, welcher scharf genug wäre um Glas zu schneiden. Dieses Album präsentierte die Band so zackig und scharf wie noch zuvor. In der heutigen Zeit mit ihrer Überkategorisierung würde man Thundersteel wahrscheinlich ins Power Metal-Regal stellen. Nach dem ziemlich laschen Vorgängeralben Born in America war Thundersteel ein echter Paukenschlag und ließ die etwas verloren geglaubte Band in der Gunst der Fans wieder steigen.

Dieses Album ist eines der wenigen Exemplare, welches komplett ohne Ausfälle daherkommt. Aber trotzdem möchte ich aus dem nicht gerade höhepunktarmen Scheibchen ein paar besondere Highlights herausheben. Das wäre neben dem bereits genannten Titeltrack gleich der zweite Song „Fight or fall“. Wer sich nach dem eröffnenden Sturm noch auf beiden Beinen halten kann, darf hierzu ganz kämpferisch, in alter Accept-Tradition, sein Fäuste zum Refrain schwingen. Mit „Flight of the warrior“ und etwas rockigerem „Johnny’s back“ sind auf Thundersteel zwei Titel zu finden, die auch heute noch auf keinem Riot-Konzert fehlen dürfen. Was hier besonders auffällig ist, dass trotz aller Rasanz nie vergessen wurde zahlreiche tolle Hooks und Leads in die Lieder einzubauen. Zahlreiche Ohrwürmer und null Langeweile ist somit garantiert. Weitere besondere Highlights sind zudem das balladesk und mit Akustikgitarre beginnende und anschließend im angenehmen Midtempo entlang gleitende „Bloodstreets“, sowie das abschließende Epos „Buried alive (tell tale heart)“. Dieses besteht im ersten Drittel aus einem Instrumental, bevor nach einem kurzen gesprochenen Part auch Tony Moore einsetzt.

Warum Thundersteel in der Diskografie von Riot auch heute noch neben dem 1981er Album Fire down under eine derartige Sonderstellung inne hat, der braucht sich nur mal die genannten Songs zu Gemüte führen. In jeder ernstzunehmenden Metalsammlung sollte dieses Album nicht fehlen.



Mario Karl

Trackliste

1Thundersteel3:49
2Fight or Fall4:25
3Sign of the Crimson Storm4:40
4Flight of the Warrior4:17
5On Wings of Eagles5:41
6Johnny's Back5:32
7Bloodstreets4:39
8Run For Your Life4:08
9Buried Alive (Tell Tale Heart)8:55

Besetzung

Mark Reale (g)
Tony Moore (v)
Don Vanstavern (b)
Bobby Jarzombek (dr)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger