Reviews

The Lazys

Tropical Hazards

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 04.05.2018 (Golden Robot Records / Soulfood Music) Gesamtspielzeit: 34:14 Internet: https://www.facebook.com/thelazysofficial/

Die Lazys stammen eigentlich auch Australien, haben aber mittlerweile mehr oder weniger in Kanada ihre musikalische Heimat gefunden. Das hat sicherlich auch mit ihrem Unterstützer und Kollaborateur Ian D’Sa zu tun. Der Gitarrist von Billy Talent ist glühender Fan der Truppe und hat ihr zweites Album Tropical Hazards nicht nur produziert, sondern das Quintett auch beim Songwriting unterstützt. Und so scheint in Sachen Melodieführung immer wieder das Alternative-Punk-Flair der Kanadier durch.

Dabei sind die fünf Musiker der Band ziemliche Riffrocker der alten Schule und spielerisch ihren Landsleuten AC/DC und Airbourne zugetan. Satter Rocksound, der nicht gerade zum Nachdenken einlädt und viel eher in die Beine geht und mit simplen Songs mit vielen Ohs und Ahs nach vorne drückt. Hier wird breitbeinig abgegangen und die Sechssaitige beim Solo nach oben gerissen. Durch den genannten Einflussgeber wird es allerdings nie zu altschulig.

Die Chose rockt mit viel Schmackes und hat auch noch einige ohrwürmelnde Hooks zu bieten. Am besten ist die Truppe aber immer dann, wenn man den Schmutz so richtig nach außen kehrt und man zu fetten Mitgrölrefrains ansetzt („Half Mast Blues“, „Can’t Kill The Truth“). Wenn man es etwas moderner macht wie bei „Picture Thieves“ oder dem poppig angehauchten Hittitel „Take Back The Town“, der sich durchaus etwas an Billy Talent anlehnt, hat das aber auch was. Nur die allzu ruhigen Momente mögen nicht so recht ins Gesamtbild passen, selbst wenn „Young Modern Lightning“ durchaus ein guter Song ist.

Ein komplettes Gourmet-Menü ist Tropical Hazards nicht ganz, lässt aber aufhorchen. Live geht die Sache bestimmt mörderisch ab und ich kann mir vorstellen, dass man der Überraschungshit auf dem einen oder anderen Festival sein könnte. Ein kleiner Geheimtipp und Aspirant für den Sommersoundtrack ist die Band zumindest.

Mario Karl