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Reviews

Gus G.

Fearless


Info

Musikrichtung: Hardrock / Heavy Metal

VÖ: 20.04.2018

(AFM / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 44:02

Internet:

http://www.gusgofficial.com

Von Gus G. weiß man, dass er ein ebenso virtuoser wie songdienlicher Gitarrist ist und keine Berührungsängste kennt. Konnte man I am the Fire (2014) und Brand new Revolution (2015) noch als „richtige“ Soloalben mit mehreren Sängern bezeichnen, ist Fearless ein Bandalbum geworden, von einem Trio im Stile von Zillion. Kennt trotz eines hervorragenden Albums bei Frontiers keiner (mehr), kommt aber einigermaßen hin. Allerdings singt hier der Bassist, und das ist kein Geringerer als Dennis Ward von Pink Cream 69! Eine vortreffliche Wahl, denn am Mikro ist der Mann fast so gut wie als Produzent. Wer es nicht glaubt, braucht sich nur die Halbballade „Nothing to say“ anzuhören. Ist zwar alles andere als kitschfrei, zugegeben, aber gerade vom Gesang her auch ziemlich gut! Die raffinierten Chorsätze beim Abschlusstrack „Last of my Kind“ hat der Bursche bestimmt auch ausgetüftelt! Das mag für sich genommen nichts Besonderes sein, ist aber einfach fesselnd.

Dritter im Bunde ist Evanescence-Drummer Will Hunt, der beim Opener „Letting go“ direkt für einen stampfenden Groove mit dem gewissen Etwas sorgt. Das folgende „Mr. Manson“ klingt so, wie es der Titel bereits vermuten lässt: schleppendes Tempo, düsteres Flair, mit einem modernen Einschlag. Beides klasse Nummern, keine Frage, aber sie werden von „Don´t tread on me“ getoppt: die federnde Dynamik und das Wahnsinns-Solo von Gus sind der Hammer! Wenn der 37-jährige Grieche loslegt, wird es immer spektakulär! Das ist klasse – nur dann nicht, wenn der Song drumherum da nicht mithält. Das ein wenig in Richtung Papa Roach gehende „Chances“ gehört nicht dazu, sondern verfügt ganz im Gegenteil sogar über gewisse Hitqualitäten. Wird natürlich trotzdem nie was draus, denn dafür ist das Solo viel zu wild! Mit der Metallisierung von „Money for Nothing“ von Dire Straits beweist der positiv Musikverrückte zudem sein Gespür für die geschmackvolle Adaption von Fremdkompositionen.

Das Infoblatt der Plattenfirma erwähnt drei Instrumentalstücke, von denen sich zwei auf der Standardversion von Fearless befinden. Der Titeltrack ist spektakulär (siehe oben) und erinnert in einigen Parts an „Mr. Scary“ von George Lynch. Das jagende „Thrill of the Chase“ – passender Titel! - liegt qualitativ fast gleichauf.

Wer eine Scheibe in der Schnittmenge aus Heavy Metal und Hardrock voller starker, leidenschaftlicher Songs und einem exorbitanten Gitarrenspiel mit gefühlt sekündlich wechselnden Spieltechniken und Klangfarben sucht, liegt bei Fearless goldrichtig!



Michael Schübeler

Trackliste

1Letting Go4:06
2Mr. Manson4:30
3Don´t Tread On Me4:43
4Fearless4:19
5Nothing To Say3:55
6Money For Nothing4:25
7Chances3:25
8Thrill Of The Chase4:10
9Big City5:18
10Last Of My Kind4:11

Besetzung

Gus G. (Guitar)
Dennis Ward (Vocals, Bass)
Will Hunt (Drums)

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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger