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Reviews

Julian Lage

Modern Lore


Info

Musikrichtung: Jazz/Rock/Fusion

VÖ: 23.02.2018

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 42:42

Internet:

https://www.mackavenue.com/
http://www.julianlage.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Den Eltern ein Weihnachtsgeschenk, wurde Julian Lage am 25.Dezember 1987 geboren, doch ist der US-amerikanische Gitarrist auch ein Geschenk für die Jazzwelt?

Im zarten Alter von sechs Jahren begann der kleine Julian bereits, öffentlich aufzutreten, und so zog sich diese frühkindliche Entwicklung durch das weitere Leben, wobei er das Glück hatte, hierbei mit mehreren bekannten Künstlern in Kontakt zu kommen. Ein wichtiger Schritt mag der für seine Spürnase bekannte Vibrafonist Gary Burton gewesen sein, der ihn in die Band holte, das war 2004. Das Debütalbum des talentierten Gitarristen erschien 2009, “Sounding Point“, noch ein relativ großer Besetzung eingespielt. 2016 erschien das bisher letzte Album (“Arclight“), mit dem gleich besetzten Trio wie nun auf Modern Lore.

Und auch hier gibt es wieder kurze Stücke, und wie beim Vorgänger kann ich feststellen, dass kein reiner Jazz geboten wird, sondern dass zumindest Rock und Jazz eine Fusion eingingen. Unterstützt von der einwandfrei funktionierenden Rhythmusgruppe kann Lage auf diesem Fundament seine Ideen entwickeln, meistens entweder kurz angerissene Themen, die zur anschließenden Improvisation einladen oder Melodien, die teilweise erinnern an alte Songs aus den Fünfzigern und Sechzigern, als zu jener Zeit die eine oder andere Gitarren-Instrumentalband die Szene bereicherte.

Mit dem typischen Sound der Fender Telecaster gelingt es dem Musiker insofern geschickt, ganz verschiedene Elemente der Musikgeschichte zu verbinden, also nicht zwingend nur eine Fusion zwischen Jazz und Rock, sondern durchaus weiterer Spielarten der amerikanischen Musikgeschichte, inklusive Surfmusik, natürlich. “Look Book“ ist dann allerdings wieder eindeutig in die Jazz-Richtung gelenkt worden, mich erinnert es ein wenig an Stücke, die Larry Coryell einst in den Sechzigern unter anderem mit Chico Hamilton einspielte. Jazzfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Mit dem ruhigen, als Ballade angelegten “Pantheon“ werden wir aus einer Platte mit entspannter Musik entlassen, Musik, die für mich gern etwas zielgerichteter sein dürfte, und mit etwas mehr Feuer ausgestattet. Auch vermisse ich das gewisse wirklich Eigenständige, ein Profil mit Wiedererkennungswert.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The Ramble (3:56)
2 Atlantic Limited (3:51)
3 General Thunder (5:25)
4 Roger The Dodger (4:12)
5 Wordsmith (4:01)
6 Splendor Riot (3:56)
7 Revelry (3:31)
8 Look Book (3:01)
9 Whatever You Say, Henry (4:11)
10 Earth Science (2:15)
11 Pantheon (4:18)

Besetzung

Julian Lage (guitar)
Scott Colley (bass)
Kenny Wollesen (drums, vibraphone
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger