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Reviews

Oscar Brown, Jr.

Between Heaven And Hell plus Sin & Soul


Info

Musikrichtung: Vocal Jazz

VÖ: 01.12.2017('60/'62)

Soul Jam / Inakustik (Columbia)

Gesamtspielzeit: 76:30

Internet:

http://www.in-akustik.de/

Oscar Brown, Jr. lebte vom 10. Oktober 1926 bis zum 29. Mai 2005. Im Alter von fünfzehn Jahren debütierte er als Sänger und war nebenbei auch stets politisch engagiert als Aktivist. Sein erstes Album spielte er 1960 ein, das war Sin & Soul, das seinerzeit sehr erfolgreich war. Auf dieser Kompilation ist es als Bonus-Album zu finden neben dem Nachfolger Between Heaven And Hell (1962). Zudem finden wir drei Bonus-Tracks aus dem gleichen Zeitraum. Obwohl Brown als Jazz-Sänger eingeordnet wurde, legte er sich nicht auf einen bestimmten Stil fest.

Zu einigen berühmten Jazz-Kompositionen trug er die Texte bei und erweckte Instrumentaltitel wie “All Blues“ von Miles Davis, den “Work Song“ von Nat Adderley oder “Afro-Blue“ von Mongo Santamaria zu neuem Leben. Die beiden letztgenannten Songs finden wir auch auf dieser Zusammenstellung, und gerade der “Work Song“ ist für mich ein Jahrhundertsong! Im Zuge seines politischen und musikalischen Wirkens trug Brown auch zur Entwicklung von Soul, Blues, Funk und Hip-Hop bei. Als Sänger hatte der Mann die sehr besondere Gabe, unglaublich zu swingen, seine Stimme war Instrument, dehnbar, flexibel, voller Emotionen, cooool, fröhlich, nachdenklich, forsch, anklagend, bissig, augenzwinkernd, dramatisch, voller Bluesgefühl und auf gewisse Weise klang er mitunter gar etwas ironisch in seinen Vorträgen. Gleich der erste Song, die Eigenkomposition “Mr. Kicks“ startet furios mit unglaublichem Feeling, und das setzt sich durchgehend fort. Zu den ungewöhnlichen Titeln gehören solche wie “But I Was Cool“, mit Anteilen von Sprechgesang, mit Heulen, Weinen und Lachen, genial, dieser Ausdruck! Ähnliches gilt für das absolut aufdringliche “Bid'em In“, kurz, aber intensiv.

Leider blieb Brown in der Musikwelt relativ unbekannt, und sein Bekanntheitsgrad war letztlich den Jazzfans vorbehalten. Seine Kompositionen waren hervorragend, voller Ideen und teilweise plötzlicher Wendungen und Überraschungen. Dieser Mann sang tief aus seiner Seele, seinem Herzen, war ein wahrer Geschichtenerzähler, und sollte posthum endlich weit gestreut neu entdeckt und beachtet werden. Diese Sammlung der ersten beiden Platten kann hierzu ein guter Anfang sein!



Wolfgang Giese

Trackliste

BETWEEN HEAVEN AND HELL

1 Mr. Kicks
2 Hazel's Hips
3 Excuse Me For Leavin'
4 Lucky Guy
5 Forbidden Fruit
6 Opportunity, Please Knock
7 Elegy (Plain Black Boy)
8 Sam's Life
9 Hymn of Friday
10 Love Is Like A New Born Child
11 When Malindy Sings
12 World Full of Grey

SIN & SOUL

13 Work Song
14 But I Was Cool
15 Bid'em In
16 Signifyin'Monkey
17 Watermelon Man
18 Someone Buy Me A Drink
19 Rags and Old Iron
20 Dat Dere
21 Brown Baby
22 Humdrum Blues
23 Sleeply
24 Afro-Blue

BONUS TRACKS

25 Straighten Up And Fly Right
26 Hey There
27 Sixteen Tons

Besetzung

Oscar Brown, Jr. (vocals)
Joe Newman (trumpet)
Patti Bown (pinao)
Ralph Burns (arranger, conductor)
Quincy Jones (arranger, conductor)
Phil Bodner (sax)
Joe Solde (sax)
Walt Levinsky (sax)
Billy Butterfield (trumpet)
Joe Wilder (trumpet)
Don Arone (guitar)
Everett Barksdale (guitar)
Al Chernet (guitar)
George Duvivier (bass)
Joe Benjamin (bass)
Frank Carroll (bass)
Floyd Morris (piano)
Alonzo Levister (piano)
Bernie Leighton (piano)
David “Panama” Francis (drums)
Osie Johnson (drums)
George Devens (drums)
Bobbie Rosengarden (drums)
Ralph Burns (arranger, conductor)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger