····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Pantaleon

Virus


Info

Musikrichtung: Prog Metal

VÖ: 16.06.2017

(Pantaleon / SAOL)

Gesamtspielzeit: 54:07

Internet:

http://www.pantaleon-band.de

Virus ist ein Konzeptalbum, das sich mit der Situation der Welt (eigentlich nicht nur) im 20. und 21. Jahrhundert beschäftigt. Nach einer Dreiviertelstunde Analyse erholt sich die Erde am Ende („Recovery“). Ihre Probleme können gelöst werden, weil die Ursache erkannt und beseitigt worden ist. Was sich so hoffnungsvoll anhört, hat für den Menschen eine kleine betrübliche Nebenwirkung. Er ist nämlich der Virus, der die Erde befallen hat und erst die Entfernung des Krebsgeschwürs „Mensch“ lässt die Schöpfung befreit aufatmen.

Kein ganz neuer Gedanke, aber hier in einem soliden Prog Metal Gewand umgesetzt, das zu hören sich lohnt, solange die Menschheit noch exisitert.

Pantaleon eröffnen mit einem Prog Metal Longtrack, der ihnen viel Zeit zu instrumentalen Spielereien lässt. So ein richtiger Weckruf ist „Wake up“ dann nicht. Das Stück ist deutlich ruhiger, stärker auf den Gesang ausgerichtet. Epische Gitarrensolo und harmonisch hymnische Arrangements lassen eher an das langsame Recken und strecken an einem Sonntagmorgen denken, an dem man sich mit dem Aufwachen Zeit lassen kann.

Sehr Riff-lastig kommt mit „The Condemned“ dann der wohl simpelste und direkteste (und kürzeste) Song des Albums, während „Slaves to ourselves“ mit seiner tollen Gitarrenarbeit eine passend düstere Atmosphäre erzeugt.

Das dramatische „March of the Titans“ ist dann eher Power als Prog Metal und leitet zu der triumphalistischen Metalhymne „The only One“ über, die dann das Finale der CD einleitet.

Nach einer EP (2011) und einem Demo (2009), das bereits zwei Songs von Virus enthielt, ist dies das Debüt der wohl aus NRW stammenden Truppe, dem vielleicht noch etwas Identität und Wiedererkennbarkeit fehlt, das aber reichlich Potenzial hat und auf einen neuen Act aus Deutschland hoffen lässt, der sich im (Neo)-Prog-Metal Himmel festbeißen könnte.

(Für uns könnte das dann ärgerlich sein. Denn wenn ein größeres Label, wie z.B. InsideOut, wo Pantaleone hinpassen würden, zugreifen sollten, gibt’s für unser kleines Online-Magazin wahrscheinlich mal wieder keine Bemusterung mehr.; Red.)



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Virus10:40
2Wake up 5:27
3The Condemned 4:01
4Slaves to ourselves 8:10
5March of the Titans 4:10
6The only One 6:33
7Winter's Sun 5:35
8Recovery 9:30

Besetzung

Patrick Sühl (Voc)
Xaver Schiffels (Git, Violine)
Sebastian Heuckmann (B, Violine, Keys <1>)
Kevin Kott (Dr)

Gäste:
Fabian Richter (Keys)
Rick Altzi (Voc <4>)
Olaf Lenk (Lead Git <4>)

Chun`en Ruth Lin (Horn)
Sungwon Jang (Horn)
Mathis Petermann (Trompete)
Philipp Schwarzbach (Posaune)
Stefan Weinand (Viola)
Andreas Gilger (Cello)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger