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Reviews

The Charlatans

Different Days


Info

Musikrichtung: Brit-Pop

VÖ: 26.05.2017

(BMG)

Gesamtspielzeit: 45:12

Internet:

http://www.thecharlatans.net/
https://www.bmg.com/de/
http://www.pias.com/

Sie gelten als Brit-Pop-Veteranen, die im Jahre 1988 von Martin Blunt, Baz Ketley und Jon Brookes im Großraum Birmingham gegründeten The Charlatans. Dabei gab es bereits zwischen 1964 und 1970 eine gleichnamige US-amerikanische Band. Different Days ist das vierzehnte Studio-Album und wartet für mich gleich mit einer Überraschung auf. Denn das, was mir beim Eröffnungstitel “Hey Sunrise“ entgegenschallt, klingt doch verdammt stark nach The Church aus Australien. Die Kollegen, die ein Faible für schöne Melodien haben und damit verbunden oft eine verträumte Atmosphäre schufen, haben dieses offensichtlich gemein mit The Charlatans auf dieser neuen Platte.

Neben der aktuellen Formation der Band, nur noch Martin Blunt ist von der Originalbesetzung dabei, werden zahlreiche Gäste aufgeboten, seien es Paul Weller (Gesang auf “Spinning Out“), Johnny Marr (The Smiths) und Pete Salisbury (The Verve). Zusammen hat man Musik geschaffen, die sich schnell einbrennt in das Sonnengeflecht, viele schöne Harmonien und Melodien, die überzeugen durch das Songwriting. Ja, das sind Songs, die recht vielschichtig inszeniert sind und die von vielen Nuancen lebt, schön ist der Harmonie-Gesang auf “Solutions“, einige elektronische Einflechtungen (“There Will Be Chances“) gibt es als gelegentliche Zutaten, wie zum Beispiel auch der Einsatz von programmiertem Schlagzeug, bei “Over Again“ empfinde ich das als recht störend, dafür entschädigen mich so schöne Songs wie “Let's Go Together“ wieder, mit diesem breitflächigem Gitarrensound (12 string Rickenbacker?), der mich durchaus anmacht.

Nach einigen Todesfällen in der Band, 1996 der Keyboarder Rob Collins und 2013 der Schlagzeuger Jon Brookes, sprüht die aktuelle Musik voller Tatendrang und Frische, ein Meer von Harmonie bietet in feinster Brit-Pop-Manier “Plastic Machinery“, einer der Songs mit Johnny Marr an der Gitarre, man kann in diesem Sound förmlich baden. Dieser Titel wurde übrigens auch vorab bereits als Single vorausgeschickt. Nostalgisch und modern zugleich in der Ausführung ist der Band ein Album mit sehr guter und hochwertiger Musik gelungen.



Wolfgang Giese

Trackliste


1 Hey Sunrise
2 Solutions
3 Different Days
4 Future Tense
5 Plastic Machinery
6 The Forgotten One
7 Not Forgotten
8 There Will Be Chances
9 Over Again
10 The Same House
11 Let's Go Together
12 The Setting Sun
13 Spinning Out

Besetzung

Tim Burgess (vocals, acoustic guitar)
Mark Collins (guitars, keyboards, vocals)
Tony Rogers (keyboards, backing vocals)
Martin Blunt (bass)
Stephen Morris (drums, programming)
Nik Void (backing vocals -#2, 9)
Shuri Endo (voice - #2)
Sharon Horgan (backing vocals - #3)
Ian Rankin (voice - #4)
Johnny Marr (guitar - #4, 5, 7)
Pete Salisbury (drums - #4, 5, 7, 8, 11, 12)
Kurt Wagner (voice - #6)
Unknown (piano - #6)
Anton Newcombe (guitar, percussion, keyboards - #7)
Derick Johnson (bass - #9)
Gillian Gilbert (keyboards - #9)
Donald Johnson (percussion - #9)
Paul Weller (keyboards, percussion, vocals - #13)
Ben Gordelier (drums - #13)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger