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Reviews

Glen Campbell

Adiós


Info

Musikrichtung: Country-Pop/Singer/Songwriter

VÖ: 09.06.2017

(Universal)

Gesamtspielzeit: 37:19

Internet:

http://www.promo-team.de/
http://www.glencampbell.com/
http://www.universal-music.de/home/alle-genres

Es gibt Schicksale, die berühren die Seele. Einige unter uns werden es im Familien- oder Freundeskreis sicher miterlebt haben, wenn jemand an Morbus Alzheimer erkrankt.
Und so erging es auch Glen Campbell. Der am 22. April 1936 in Delight, Arkansas, geborene Künstler gab 2011 bekannt, dass er an dieser Erkrankung litt und kündigte seinerzeit das letzte Studioalbum an, mit „“Ghost On The Canvas“ sollte die letzte Platte des Künstlers erscheinen, es folgte zwei Jahre später dann jedoch noch “See You There“.

Aber ich denke, mit Adiós scheint es nun wirklich der Abschluss zu sein, was auch dem Sticker auf dem Jewel Case zu entnehmen ist – “Farewell Studio Album“. Der seit Ende der fünfziger Jahre professionell als Studiomusiker arbeitende Campbell startete etwa 1967 seine Solo-Karriere mit recht großem Erfolg. Viele werden ihn mit dem Hit “Rhinestone Cowboy“ aus 1975 sicher am ehesten in Verbindung bringen. Doch nicht zu vergessen sollten “Wichita Lineman“, “By The Time I Get To Phoenix“ und “Galveston“ sein, allesamt von Jimmy Webb komponiert.

Die Basisaufnahmen für diese Platte entstanden im Jahre 2011 in Nashville, und auch Jimmy Webb ist wieder beteiligt mit 3 Songs (#2, 7, 10, 12). Besonders interessant ist auch die Beteiligung von Willie Nelson auf dessen Song “Funny (How Time Slips Away)“. Und so schleicht sich nicht nur hier ein gewisser Hauch von Country in die Atmosphäre. Das liegt möglicherweise auch daran, dass der Freund und Country-Musiker Carl Jackson als Produzent herangezogen wurde.

Für mich ist die Musik wirklich sehr ergreifend und angesichts des Hintergrunds mitunter Gänsehaut erzeugend. Zu den Hintergründen des Albums hat die Ehefrau des Künstlers folgende Aussage getroffen: Es mag etwas sonderbar erscheinen, dass im Jahr 2017 ein neues Album von Glen Campbell erscheint. Schließlich ist er seit 2012 nicht mehr aufgetreten. Dies ist umso sonderbarer, wenn man bedenkt, dass er Alzheimer hat. Glens Fähigkeit zu spielen, zu singen und sich an Songs zu erinnern, ließ nach seiner Diagnose im Jahr 2011 rapide nach. Ein Gefühl von Dringlichkeit wuchs, ihm ein allerletztes Mal im Studio die Möglichkeit zu geben, die noch vorhandene Magie einzufangen. Es war ein jetzt oder nie.

Bei den verwendeten zwölf Titeln handelt es sich um solche, die Campbell liebte, aber bisher nicht aufgenommen hatte. Mein persönlicher Favorit ist unter vielen auch gleich der Eröffnungssong, die sehr gelungene Version des Songs von Fred Neil, “Everybody’s Talkin‘“, sie scheint dem Künstler wie auf den Leib zugeschnitten worden sein, jedenfalls liebe ich diese Interpretation, herrlich auch das begleitende Banjospiel der Tochter, Ashley Campbell. Fazit: ein erneuter mehr als bewegender Abschied!
Dieses Album erscheint im Übrigen auch als Limited 2CD-Edition (Adiós gebundelt mit Campbell’s Greatest Hits-Album aus 2009.)



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Everybody’s Talkin’ (3:01)
2 Just Like Always (3:56)
3 Funny (How Time Slips Away) (feat. Willie Nelson) (3:36)
4 Arkansas Farmboy (3:36)
5 Am I All Alone (Or Is It Only Me) (Intro von Roger Miller) (0:47)
6 Am I All Alone (Or Is It Only Me) (feat. Vince Gill) (2:47)
7 It Won’t Bring Her Back (3:35)
8 Don’t Think Twice, It’s All Right (2:41)
9 She Thinks I Still Care (4:01)
10 Postcard From Paris (4:40)
11 A Thing Called Love (2:23)
12 Adiós (3:07)

Besetzung

Glen Campbell (lead vocals)
Carl Jackson (harmony vocals, acoustic guitar, gut string)
Tony Creasman (drums)
Kevin Grantt (bass)
Catherine Marx (piano)
Mike Johnson (steel guitar)
Ashley Campbell (banjo, background vocals -#10, high baritone vocal -#11)
Willie Nelson (lead vocal - #3, gut string guitar - #3)
Aubrey Haynie (fiddle, mandolin)
Roger Miller (lead vocal, acoustic guitar - #5)
Vince Gill (harmony vocal - #6)
Cal Campbell (background vocals -#10)
Shannon Campbell (background vocals -#10)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger