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Reviews

Chris Rea

Auberge


Info

Musikrichtung: Rock

VÖ: 02.01.1992

(Magnet / EastWest / Warner)

Gesamtspielzeit: 59:17

Als Chris Rea 1979 die Single „Diamonds” veröffentlichte, hatte ihn (in Deutschland) noch niemand auf dem Schirm. Ich habe keine Ahnung mehr, wie ich damals an die Single gekommen bin. Aber mir gefiel sie recht gut, so dass ich ihn bereits wie einen alten Bekannten begrüßte, als er mit „I can hear your Heartbeat“, „I don’t know what it is but I love it“ und Folgesingles durch die Decke ging und Dauergast im Radio wurde. Auberge nahm ich dann bereits als so etwas wie ein im besten Sinne positives Alterswerk wahr.

Spätestens mit diesem Album gehörte er in eine Liga mit Sting, Eric Clapton, Paul Simon und anderen „Rockern“, die es längt in die Feuilletons geschafft hatten, die nichts mehr beweisen mussten, lange über die plakative Provokation hinaus waren und einfach auf die Qualität ihrer Musik vertrauen können.

Daher passt die Genrebezeichnung „Rock“, in der ja immer schon etwas Provokation und Pubertät steckt, eigentlich auch schon lange nicht mehr. Aber wie soll man das dann nennen? Singer/Songwriter, Folk, AOR. Von all dem steckt, vor allem von der Attitüde her, etwas drin, aber nichts passt wirklich.

Chris Rea geht musikalisch spazieren, cruiset mit herabgelassenen Fenstern durch eine grüne Landschaft, zieht mit dem Segelflieger lange Kreise im lauen Wind, sitzt entspannt beim Angeln und fetzt auch mal in flotten Schlangenlinien mit dem Fahrrad durch die Natur.

Lebensfreude, Urlaubsstimmung, Entspannung und wohl dosierter Genuss machen diese Stunde zu einem ganz besonderen Erlebnis

Da gibt es die perlende Ballade „Heaven“, bei der Rea zum großen Crooner wird. „Red Shoes“ steht mit Tuba(!) für die kraftvoll Seite der Scheibe. „Every Second counts“ wagt sich an den Reggae heran. Der „Winter Song“ ist alles andere als kältestarr. Und mit dem mutigen 7-Minuten-Opener, zugleich Titelsong und Single-Auskopplung, heftet sich der begnadete Gitarrist, eine der großen Rock-Epen ans Revers.

Großes Musikkino mit viel Gefühl!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Auberge 7:20
2Gone Fishing 4:41
3You're not a Number 5:01
4Heaven 4:13
5Set me free 6:56
6Winter Song 4:38
7Red Shoes 3:54
8Sing a Song of Love to me 3:35
9Every Second counts 5:08
10Looking for the Summer 5:04
11And you my Love 5:29
12The Mention of your Name 3:18

Besetzung

Chris Rea (Voc, Git, Hammond, Mundharmonika, Horn)

Robert Ahwai (B)
Max Middleton (Keys)
Martin Ditcham (Dr, Perc)
Anthony Drennan (Git, Dobro)

Simon Clarke (Sax)
Roddy Lorimer (Trompete, Flügelhorn)
Tim Sanders (Sax)
Nick Hitchens (Tuba)
Kenny Hamilton (Posaune)
Neil Sidwell (Posaune)
Paul Spong (Trompete, Flügelhorn)
Rik Taylor (Posaune)

Carol Kenyon (Back Voc)
Linda Taylor (Back Voc)

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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger