····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Jeffrey Roden

Threads of a prayer Vol. 1


Info

Musikrichtung: moderne Klassik / moderne Komposition / Klaviermusik

VÖ: 15.11.2016

(Solairw Records)

Gesamtspielzeit: 140:33

Internet:

http://www.thebigtreemusic.com/
http://www.solairerecords.com/jeffrey-roden

Der New Yorker Musiker Jeffrey Roden beschäftigte sich im ersten Teil seiner Karriere viele Jahre mit populärer Musik wie Blues, Jazz und Rock. So war er jahrelang Sessionbassist für z.B. Bo Diddley.

In den letzten Jahre haben sich seine Interessen jedoch sehr gewandelt. Durch seine Erkundungen im Jazz, Free Jazz und der Experimentalmusik hat er sich schlussendlich zu einem Komponisten moderner Klassik entwickelt. Als solcher hat er nun bereits vier Alben bzw. Werke vorgelegt. Nun packt er mit Threads of a prayer Vol. 1. ein volles Pfund auf den Tisch. Das bedeutet, dass mit diesem Album zwei randvolle CDs vorliegen, die seine neuen Kompositionen bieten. Hierbei wird sich auf dem ersten Tonträger auf die Werke die nur mit dem Klavier umgesetzt wurden konzentriert, die zweite CD bietet dann Kompositionen, die auch mit zusätzlichen Streichern und Bläsern umgesetzt wurden.

Umgesetzt wurden die insgesamt sieben Kompositionen (wovon die meisten in viele, kürzere Teile gesplittet sind) im Kern von Sandro Ivo Bartoli am Klavier. Hinzu gesellen sich das Benewitz Quartett, Szymon Marcinak am Bass, Wolfgang Fischer an den Pauken und Johannes Kornfeld an der Posaune.

Die erste CD wird komplett nur von Sandro Ivo Bartoli umgesetzt. Die Kompositionen arbeiten viel mit Zeit und Raum. Das bedeutet, dass hier jeder Ton seine Zeit bekommt auszuhallen, dass die Noten dementsprechend langsam gespielt werden. Auch wird den Nebengeräuschen Raum gegeben. Man hört das Holz des Klaviers ebenso wie das des Stuhls arbeiten, die Pedale sich bewegen. Als Beispiel: In "12 Prayers" dauert es bis zum letzten Gebet, bis einmal mehrere, kraftvolle Klänge und fast Akkorde erklingen. So ergeben die Kompositionen der ersten CD eine höchst meditative, melancholische und vor allem klanglich grandiose Aufnahme.

Die zweite CD wir dann von allem Musikern bestritten. Die Kompositionen hingegen sind ähnlich. Auch hier werden die Töne lang anhaltend und sehr spartanisch gespielt. Jedoch erklingen hier auch mal dunklere Bässe, hart angeschlagene Klavierklänge und sehnsüchtige Streicherklänge des Bennewitz Quartet). Insgesamt sind die Kompositionen hier zwangsläufig hörerfreundlicher, da mehr Melodien und kraftvollere Klänge eingesetzt werden und das spartanisch Kammermusikalische etwas weniger ausgeprägt ist. Doch auch hier wird viel mit den oben bereits genannten Komponenten Zeit und Raum gearbeitet.

Der interessierte Hörer findet hier sehr meditative Kompositionen, die musikalisch grandios und klanglich nahezu perfekt umgesetzt wurden. Am besten sollte man diese beiden CDs über Kopfhörer genießen und die Klänge, die sich im Bereich der modernen Klassik bewegen, aber durchaus auch Post Jazz beeinflusst sind, auf sich wirken lassen.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

Disk 1

Twelve Prayers
One (Sandro Ivo Bartoli) 5:37
Two (Sandro Ivo Bartoli) 3:03
Three (Sandro Ivo Bartoli) 4:21
Four(Sandro Ivo Bartoli) 2:32
Five (Sandro Ivo Bartoli) 3:46
Six (Sandro Ivo Bartoli) 4:54
Seven (Sandro Ivo Bartoli) 3:31
Eight (Sandro Ivo Bartoli) 3:32
Nine (Sandro Ivo Bartoli) 2:48
Ten (Sandro Ivo Bartoli) 2:42
Eleven (Sandro Ivo Bartoli) 2:36
Twelve (Sandro Ivo Bartoli) 5:28
Untitled 10 Pieces
One (Sandro Ivo Bartoli) 2:37
Two (Sandro Ivo Bartoli) 4:03
Three (Sandro Ivo Bartoli) 3:34
Four (Sandro Ivo Bartoli) 1:41
Five (Sandro Ivo Bartoli) 1:31
Six (Sandro Ivo Bartoli) 2:57
Seven (Sandro Ivo Bartoli) 1:09
Eight (Sandro Ivo Bartoli) 1:43
Nine (Sandro Ivo Bartoli) 0:45
Ten (Sandro Ivo Bartoli) 1:38
The Passing of a King (Sandro Ivo Bartoli) 4:46

Disc 2

The Many Latitudes of grief octet for string quintet, piano, timpani, trombone
One (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 3:55
Two (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 5:00
Three (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 2:50
Four (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 3:53
Five (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 3:24
Six (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 2:53
Seven (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 3:13
Untitled quintet #2 string quintet (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 3:20
Untitled quintet #3 string quintet (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 5:47
Leaves string quintet (Sandro Ivo Bartoli / Bennewitz Quartet) 35:04

Besetzung

Jeffrey Roden: Komposition
Sandro Ivo Bartoli: Piano
Bennewitz Quartett
Szymon Marcinak: Bass
Wolfgang Fischer: Pauken
Johannes Kornfeld: Posaune
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger