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Reviews

Dhafer Youssef

Diwan Of Beauty And Odd


Info

Musikrichtung: World Music/Fusion

VÖ: 16.09.2016

(OKeh)

Gesamtspielzeit: 56:21

Internet:

http://www.dhaferyoussef.com/
https://www.okeh-records.com/
http://www.uk-promotion.de/home/

Dhafer Youssef aus Tunesien spielt eine arabische Laute, genannt Oud. Kennen gelernt hatte ich das Instrument allerdings erstmalig durch Musik des älteren Kollegen Rabih Abou-Khalil.
Youssef ist Jahrgang 1967 und ist ebenfalls als Sänger aktiv, und bereits im Alter von sechs Jahren experimentierte er mit seiner Stimme. Diese bildete er ständig aus und erst später fand er zum zusätzlichen Spiel der Laute. Nach Tunis wurde Wien sein nächster musikalischer Standort.
So entstand 1996 ein erstes Album, “Musafer“. Seine Musik war geprägt von heimatlichen Einflüssen in Kooperation mit europäischen Jazz-Strukturen, und einige wunderbare Alben entstanden. Eines davon ist seine neue Platte.

Der Eröffnungssong bietet im Mittelteil eine verträumte Verknüpfung von Piano und Gesang, die Atmosphäre scheint verklärt und sehnsüchtig, vielleicht auch ein wenig wehmütig, eine Stimmung, die sich oft einstellt.
“Of Beauty And Odd“ vereint Laute und Trompete zu einer stimmigen Einheit, zwei Welten scheinen sich anzunähern und gegenseitig zu lauern, bis dann sie dann zusammen Fahrt aufnehmen und der Song eine mitreißende Richtung einschlägt.
Mit typischer nahöstlicher Taktfolge federt “Delightfully Odd“ leichtgängig dahin, es ist ein Rhythmus, der geschmeidig und mit starkem Groove Akzente setzt, und zwischen fernöstlichem Anspruch, Jazz und Fusion vermittelt.

Auf der “Al-Akhtal Rhapsody“ setzt Youssef verstärkt seine Stimme ein, und in den höchsten Tönen schafft er eine Atmosphäre, in der der Gesang als Instrument mit in den Gesamtsound einzufließen scheint. Überhaupt verhält es bei jenen Stücken mit Gesang so, dass dieser manchmal ein so hohes Maß an Emotionalität erfährt, dass es zur berüchtigten Gänsehaut kommt, das sind dann sehr berührende Augenblicke.
Bei “Cheerful Meshuggah“ wird der Trompeter Ambrose Akinmusire stärker im Vordergrund präsentiert und er trägt den Song stark in Richtung Jazz.
Und zum Schluss werden wir wieder in eine verträumt melancholische Stimmung versetzt, gleich die beiden letzten Songs gehen in diese Richtung.

Insgesamt treffen wir auf stark folkloristisch geprägte Musik in einer interessanten Verquickung mit Jazzelementen, ganz anders als frühere Produktionen wie “Digital Prophecy“ oder “Electric Sufi“, als elektronische Klanggestaltungen mit soundbestimmend waren. Diese Musik wirkt luftiger, leichter und unbeschwerter und ist sehr warm und nahe.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Fly Shadow Fly
2 Of Beauty And Odd
3 Delightfully Odd
4 Al-Akhtal Rhapsody Part I
5 Al-Akhtal Rhapsody Part II
6 Al-Akhtal Rhapsody Part III
7 Longing And Saltation Journey
8 Cheerful Meshuggah
9 17th Flyways
10 Ode 'Melancholia'
11 Diving In The Air
(all compositions and arrangements by Dhafer Youssef)

Besetzung

Dhafer Youssef (oud, vocals)
Aaron Parks (piano)
Ambrose Akinmusire (trumpet)
Ben Williams (double bass)
Mark Guiliana (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger