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Reviews

Gamma Ray

Insanity And Genius (Anniversary Edition)


Info

Musikrichtung: Heavy/Power Metal

VÖ: 06.05.2016 (1993)

(earMusic / Edel)

Gesamtspielzeit: 97:03

Internet:

http://www.gammaray.org
https://www.facebook.com/gammarayofficial

Gamma Ray setzen ihre Wiederveröffentlichungs-Reihe anlässlich ihres 25-jährigen Bandjubiläums auch heuer weiter fort. Die nächste „Anniversary Edition“ ist das dritte und letzte Studioalbum mit Ralf Scheepers am Mikro. Auch dieses kommt im schicken silbernen Digipack mit rundgeerneuertem, wesentlich schönerem Frontcover, einem neuen informativen Booklet sowie einer Bonus-CD. Das hat schon was. Der Sound ist remastert, was aber nicht unbedingt das größte Kaufargument sein sollte.

Das im Titel angedeutete Konzept der Platte schlug sich in einigen Songs in Form der Texte, aber auch ein bisschen in der Musik nieder. Gerade der wilde Titeltrack mit seinem Maiden-Riffing und damals modernerem Groove gibt sich betont ungestüm und „wahnsinnig“. Die rasante Powernummer „Future Madhouse“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. „Härter“ war die Band danach wahrscheinlich nicht mehr. Aus heutiger Sicht gefallen aber insbesondere die typischen Kai-Hansen-Nummern, die hier eine Schnittstelle zwischen Helloween und Gamma Ray - wie sie sich in den Folgejahren präsentierten - darstellen. „Tribute To The Past“, „No Return“ und „Last Before The Storm“ sind zackige, einfache aber mitreißende Metalnummern, die auch heute noch Spaß machen.

Ansonsten bietet das Album einiges an Abwechslung. „The Cave Principle“ präsentiert sich als kleines schleppendes, etwas zurückhaltendes Epos mit einem interessanten, aber nicht zu packenden Spannungsbogen. Besser funktioniert das beim überlangen „Heal Me“, bei dem Kai Hansen zum Mikro greift. Das tut er hier durchaus gewöhnungsbedürftig. Aber das theatralische, fast Queen-mäßige Flair gefällt. Überraschend ist auch der Gesangsauftritt des heutigen Bassisten Dirk Schlächter. Mit roher Stimme singt er sich durch das ruppige, irgendwie spaßige „Your Tørn Is Over“. Mit „Gamma Ray“ coverte man in Ermangelung einer eigenen Bandhymne tatsächlich die alte Birth-Control-Nummer und impfte ihr ein Pfund Heavy Metal ein. „18 Years“ ist eine nette Powerballade und mit dem fröhlichen Partyklopfer „Brothers“ beendet man ein durchaus unterhaltsames Album.

Nach dem eher durchwachsenen Sigh No More war ein Aufwärtstrend sichtbar, der mit dem Ausstieg von Ralf Scheepers und dem Nachfolger Land of the Free wie eine Rakete in die Höhe schoss. Insanity and Genius weiß 2016 trotz seines nicht zu druckvollen und dem damals üblich höhenlastigen Sound sowie einiger nicht so spannender Songs auch noch zu gefallen. Es glänzt zudem mit Abwechslungsreichtum, wie in der ersten Bandphase üblich.

Die Bonus-CD ist dafür auch nur eine solche und präsentiert ein buntes Sammelsurium an Titeln. Die zeitlich nicht dazu passenden Songs „Valley of the Kings“ und „Heaven Can Wait“ sind als aktuelle Live-im-Studio-Versionen enthalten, die leider etwas zu gemäßigt klingen. „Gamma Ray“ gibt es als Extended-Version mit erweitertem Perkussion-Part, „Space Eeater“ als Rough-Mix, ein passables Cover von Judas Priests „Exciter“ sowie drei Songs des Debüts Heading For Tomorrow als Demo-Versionen mit Ralf Scheepers.

Ob das ausreicht für einen Neuerwerb muss jeder für sich selbst wissen. Aber wer das Album noch nicht hat, kann in dieser Edition durchaus zuschlagen!



Mario Karl

Trackliste

CD1:
1. Tribute To The Past (5:04)
2. No Return (4:07)
3. Last Before The Storm (4:30)
4. The Cave Principle (6:51)
5. Future Madhouse (4:07)
6. Gamma Ray (5:21)
7. Insanity And Genius (4:30)
8. 18 Years (5:24)
9. Your Tørn Is Over (3:53)
10. Heal Me (7:33)
11. Brothers (5:14)

CD2:
1. Valley Of The Kings (Live At Chameleon Studios 2016) (3:47)
2. Heaven Can Wait (Live At Chameleon Studios 2016) (4:51)
3. Gamma Ray (Extended Version) (7:26)
4. Money (Demo with Ralf Scheepers) (3:46)
5. Silence (Demo with Ralf Scheepers) (6:32)
6. Sail On (Demo with Ralf Scheepers) (4:30)
7. Space Eater (Rough Mix Horus studio) (4:34)
8. Exciter (Judas Priest Cover) (5:03)

Besetzung

Ralf Scheepers (Gesang)
Dirk Schlächter (Gitarre, Background-Gesang)
Kai Hansen (Gitarre, Background-Gesang)
Jan Rubach (Bass)
Thomas Nack (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger