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Reviews

Chris Cagle

Chris Cagle


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 02.03.2003

(Capitol)

Nachdem er mit seinem Debütalbum einen einschlagenden Erfolg verbuchen konnte, legt er nun mit seinem zweiten Werk den von den Fans heiß erwarteten Nachfolger vor, was nicht zuletzt die Verkaufszahlen der CD belegen. Denn in der ersten Woche nach Veröffentlichung schoss die Produktion in den Billboard-Countryalbum-Charts von 0 auf Platz 1. Aber was erwartet die Fans nun auf seinem neuen Werk?

Gesanglich setzt Chris Cagle mit seiner sympathischen, kräftigen Stimme die hervorragende Leistung auf Album eins nahtlos fort. Mit enorm viel Power in der Stimme beherrscht er die druckvollen Songs des Albums, bei den ruhigen Stücken glänzt er dagegen durch sehr ausdrucksstarken, emotionalen Gesang. So gelingt es ihm in überzeugender Art, die Titel überaus authentisch rüberzubringen, und die jeweilige Stimmung wie den Nagel auf den Kopf zu treffen.

Überwiegend findet man auf der CD dynamischen New Country Rock und knackige Midtempo Stücke, die ganz ruhigen Momente sind auf dem Album eher dünn gesät und musikalisch ist gegenüber dem Debüt keine große Veränderung festzustellen, man folgt dem erfolgreich eingeschlagenen Weg.

Nur hier und da wirken manche Songs etwas gemäßigter und auf die Radiostationen zugeschnitten, aber das tut der Qualität der Titel keinen Abbruch, da sich das Ganze in vernünftigen Bahnen bewegt. "What a beautiful day" ist etwa einer dieser eingängigen New Country Titel mit modernen Soundrhythmen, der nicht so rockig und erdig rüberkommt wie viele andere seiner Songs. Jedoch wird hier darauf geachtet, dass die Countryelemente trotz allem im Vordergrund bleiben, das frische Arrangement mit lockerem Piano und feinen Fiddleparts sorgt dafür, dass die Grenze zum poppigen Crossoversound nicht überschritten wird und die erfolgreiche Platzierung des Titels in den Single-Charts gibt den Machern recht.

Track Nr.2 "Chicks dig it" präsentiert Chris Cagle in seiner gewohnten Form. Hier rockt er wieder ungebremst drauf los, harte Drums, knallige E-Gitarren und spritzige Fiddleklänge dominieren diesen druckvollen, erdigen Country-Rocker, der übersprudelt vor Energie. Es könnte direkt der Nachfolger zu "Country by the grace of god" aus dem Debütalbum sein. Und es bleibt nicht der einzige Song, bei dem Chris richtig zur Sache geht, auch "Night on the country" gehört zu den energischen, kraftvollen Titeln des Albums. Ebenfalls wieder bodenständiger, geradliniger Country-Rock mit fetzigen E-Gitarren und Southern Country Rock Einflüssen, wie auch bei "Everything" zu hören. Wie überall auf der CD liegt auch bei den powergeladenen Titeln die Betonung auf Country, denn bei der Instrumentierung wurde Wert darauf gelegt, dass neben dem dominierenden Gitarrensound countrytypische Instrumente wie Banjo und vor allem Fiddle ein großes Wort mitzureden haben.

Dies macht sich auch bei den eingängigen Midtempo-Stücken wie "Look what I found", "I love when she does that" oder "It takes two" unüberhörbar bemerkbar. Dass er es, wie bereits erwähnt, auch bestens versteht ein paar Gänge zurückzuschalten, davon kann man sich bei den wenigen ruhigen Balladen des Albums überzeugen. Bei "Just love me" und vor allem beim mit Akustikgitarre und sachten Streichern im Hintergrund sehr ruhig und gefühlvoll instrumentierten "Look at what I've done" glänzt Chris Cagle mit gefühlvollem, emotionsgeladenem Gesang. Dieser sehr hörenswerte Song geht unter die Haut und sorgt für einen perfekten Abschluss eines starken Countryalbums.

Auch die Songauswahl der Produktion verdient ein Lob, das Album klingt alles andere als eintönig. Und auch hier kann Chris der CD seinen Stempel aufdrücken, denn er war mit Ausnahme von zwei Titeln zusammen mit Monty Powell auch als Songschreiber beteiligt, produziert wurde das Nashville-Werk von Robert Wright und ebenfalls Chris Cagle.

Somit kann man feststellen, das Chris die hohen Erwartungen an ihn sehr gut erfüllen konnte. Fans von moderner New Country Musik, die mit einem guten Schuss Rock verfeinert ist und um seichte Popgewässer einen weiten Bogen macht, sind hier bestens bedient. Dieses Album dürfte dem Künstler dazu verhelfen, sich verdientermaßen unter die großen Namen Nashvilles einreihen zu können.



Gerald Halbig

Trackliste

1What a beautiful day
2Chicks dig it
3Look what I found
4I love it when she does that
5Night on the country
6I'd be lying
7Everything
8It takes two
9Growin' love
10Just love me
11Look at what I've done
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger