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Reviews

Jerusalem In My Heart

Mo7it Al-Mo7it


Info

Musikrichtung: Weltmusik, Ambient, Experimental

VÖ: 22.03.2013

(Constellation Records / Cargo)

Gesamtspielzeit: 40:34

Internet:

http://jerusaleminmyheart.com
https://www.facebook.com/jerusaleminmyheart

Radwan Ghazi Moumneh stammt eigentlich aus dem Libanon, hat aber die meiste Zeit seines Lebens in Quebec, Kanada verbracht. Dort ist er mittlerweile ein fester Teil der örtlichen Musikszene. Nicht nur da er Mitbesitzer des legendären Hotel2Tango-Studios ist. Nebenbei ist er auch in der Beiruter Experimentalmusik-Szene umtriebig.

Zusammen mit dem französischen Musiker und Produzenten Jérémie Regnier und der chilenischen Künstlerin und Filmemacherin Melena Szlam Salazar bildet der Mann mehr als eine handelsübliche Band. Bei Jerusalem In My Heart, die er bereits 2005 gründete, lebt Moumneh nun auf der musikalischen Seite eine Kombination aus beiden Welten aus: zum einen seine arabischen Wurzeln, auf der andere moderne, bisweilen elektronische Aufnahmetechniken. Gleichberechtigt ist allerdings auch der optische Teil. Denn erst durch visuelle Projektionen und Lichtinstallationen ist das ganze Erlebnis komplett.

Zuhause kann man dies nun leider nicht ganz nachvollziehen. Denn Mo7it Al-Mo7it (Titel stellt eine Transliteration arabischer Schriftzeichen für Mobiltelefone dar) kommt als einfache Audio-Platte in den Handel. Also muss man dazu schon einen eigenen Film im Kopf drehen. Das dies doch irgendwie gelingt, ist wohl das größte Lob das man dem Trio machen kann. Jedes einzelne Stück hat dabei seinen eigenen Charakter, auch wenn man nicht wirklich von Liedern sprechen kann. Vieles wirkt eher wie reine Skizzen und spontane Momentaufnahmen. Das Interessante dabei ist vor allem der kulturelle Zusammenstoß - dort wo traditioneller arabischer Gesangstil und Lautenklänge auf elektronische Verfremdungen und Synthie-Sounds treffen.

„3anzah jarbanah“ ist so ein Stück, bei dem eine sphärische Stimme auf altmodische 80er-Sounds aus der Dose treffen. „3andalib al-furat“ fährt dagegen eine ganz andere Linie. Zu organischen Buzuq-Klängen erklingen plötzlich zwitschernde Vögel und Naturklänge. Und so passiert so einiges mehr das man nicht in Worte fassen kann und vielleicht auch gar nicht will. Denn am Ende ist diese Platte doch ein recht eigenes, bewusst wohl spirituell angehauchtes Erlebnis, welches man auch schlecht in eine Punkteskala pressen kann. Ob man sich davon einnehmen lässt, ist auch sehr subjektiv. Denn Mo7it Al-Mo7it kann man wahlweise für inspirierend oder auch für nichtssagendes Geklimper halten. Doch eines ist gewiss: Ohne die optische Untermalung fühlt man sich leider nicht ganz satt.

Mario Karl

Trackliste

1Koll lil-mali7ati fi al-khimar al-aswadi (Speak of the Woman in the Black Robe)2:55
23andalib al-furat (Nightingale of the Euphrates)9:47
3Yudaghdegh al-ra3ey wala al-ghanam (He titillates the shepherd, but not the sheep…)3:21
43anzah jarbanah (Sick, Diseased Goat)6:34
5Ya dam3et el-ein 3 (Oh Tear of the Eye 3)5:09
6Ko7l el-ein, 3oumian el-ein (Eyeliner of the Eye, Blindness of the Eye)3:55
7Amanem (Amanem)8:53

Besetzung

Voice, Buzuk, Zurna, Virginal, Harp, Squencers & Synthesizers, 16mm Film Projection:
Radwan Ghazi Moumneh
Melena Szlam Salazar
Jérémie Regnier

With guests:
Dina Cindric (Rast Virginal)
Sarah Pagé (Bayat Harp)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger