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Reviews

Chris Robinson Brotherhood

The Magic Door


Info

Musikrichtung: Classic/Jam/Blues-Rock

VÖ: 14.09.2012

(Silver Arrow-Megaforce / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 50:55

Internet:

http://www.chrisrobinsonbrotherhood.com
http://www.facebook.com/CRBrotherhood

Das Ende der Black Crowes ist zwar Schade, aber aufgrund des Brüderzwists zwischen Rich und Chris Robinson wohl unvermeidlich. Musikalisch erhalten blieben uns ja beide. Bereits als es die Krähen noch gab, gründete Chris Robinson die Chris Robinson Brotherhood. Nicht nur der Sound der Band ist betont oldschool, sondern auch das Veröffentlichungstempo. Erst im Juni diesen Jahres erschien das Debüt Big Moon Ritual. Jetzt, ein Vierteljahr später, liegt schon der Nachfolger vor. Die Band nennt es mehr oder weniger eine Ergänzung des Erstlings.

Wie auch immer, die Scheibe ist jedenfalls ein richtiger Ohrenschmaus. Bluesig geht es hier zu, mit einer gehörigen Portion an Soul und Feeling. Die Art wie hier musiziert wird ist irgendwie komplett veraltet, erinnert einen aber angenehm daran, dass es eine Zeit vor Pro-Tools, Autotune und übertriebenem Perfektionismus gab. Hier stehen fünf Musiker im Raum, werfen sich die Bälle zu und genießen es sehr miteinander nach Lust und Laune zu spielen. Dass man vor den Aufnahmen bereits mehr als 100 Konzerte gespielt hat, hört man durchaus. Denn die Band agiert ziemlich dicht.

Legt man die CD ein, startet die Band die Hank Ballard-Coverversion „Let's go let's go let's got“ mit einem entspannten Shuffle und spätestens beim mehrstimmigen Refrain ist man gefangen. Immer wieder präsentiert sich die Chris Robinson Brotherhood recht verspielt, aber ohne dass sich jemand in den Vordergrund drückt oder man sich in Jamsessions verzettelt. Live sieht das wahrscheinlich anders aus. Denn die Songs bieten sich an, gestreckt und neu interpretiert zu werden. Namensgeber ist zwar Robinson, aber auch sein immer noch ausgezeichneter, emotionaler Gesang steht nicht ständig im Mittelpunkt, denn am Ende haben wir es hier mit einer Band in der Tradition von Grateful Dead, den Allmann Brothers oder auch den neueren Gov't Mule zu tun.

Deswegen sind stilistische Schlenker auch nicht verwunderlich. Das überlange „Vibration & Light Suite“ beginnt federnd leicht wie eine Soul-Nummer aus den 1960ern (E-Piano und leicht funkige Gitarren inklusive), „Wheel don't roll“ ist ein entspannter Blues-Rocker, während „Little Lizzie Mae“ mit einem launigen Refrain und feinen Orgeltupfern gefällt. Die Stücke haben einiges zu bieten, aber das Highlight ist die Band selbst und ihr traumwandlerisches Zusammenspiel. Feines Album in LP-Optik mit altmodischer, aber nicht eingestaubter Musik!



Mario Karl

Trackliste

1Let’s Go Let’s Go Let’s Go4:55
2Someday Past The Sunset6:20
3Appaloosa5:17
4Vibration & Light Suite13:56
5Little Lizzie Mae6:19
6Sorrows Of A Blue Eyed Liar8:38
7Wheel Don’t Roll5:30

Besetzung

Chris Robinson (Gesang, Gitarre)
Mark Dutton (Bass, Gesang)
Neal Casal (Gitarre, Gesang)
Adam MacDougal (Keyboards, Gesang)
George Sluppick (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger