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Reviews

Talk Talk

The Colour of Spring


Info

Musikrichtung: Art Pop

VÖ: 30.03.2012 (1986)

(EMI)

Gesamtspielzeit: 45:45

Mit dem vorhergehenden Album It’s my Life hatten sich Talk Talk als absolute Charttopper etabliert. Es gereicht ihnen zur Ehre, dass sie sich nicht auf diesen Lorbeeren ausgeruht haben, indem sie einfach ein zweites Album nach dem gleichen Strickmuster fabriziert haben. The Colour of Spring schielt deutlich weniger auf den schnellen Einstieg in die kommerziellen Charts, sondern baut das, was sich über zwei Alben entwickelt hat, deutlich subtiler und erwachsener aus.

Das bedeutet fast automatisch, dass sich The Colour of Spring im Vergleich zu den Vorgängern etwas sperriger gibt. Das gilt nicht zuletzt für die beiden sehr spartanisch instrumentierten Tracks „April 5th“ und „Chameleon Day“, die aber nicht als typisch gelten dürfen. Das gilt schon eher für „I don't believe in you”, einen ruhigen behutsamen Softie, der den Hörer spätestens beim dritten Durchhören verzaubernd einlullt.

Der eigenen bisherigen Tradition am nächsten steht wohl „Life’s what you make it“. Lediglich bei dem mit einer „dreckigen“ Mundharmonika agierenden „World“ tragen Talk Talk die Farben so kräftig auf. Auch „Life’s what you make it“ begibt sich nicht erneut in die “Niederungen“ der eigenen Charts-Geschichte hinab, verfügt aber über den wohl packendsten Refrain des neuen Albums und groovt sich durchaus Chart-tauglich ein. Schön das verspielte Piano.

Schön auch die beiden atmosphärischen, das Album rahmenden Stücke. „Happiness is easy“ stimmt den Hörer sofort auf die behutsamere Vorgehensweise von Album Nummer 3 ein und schmückt sich mit einem Kinderchor. Das relaxte „Time it’s“ könnte mit seinem Pathos auch der Ruhepol auf einem Bowie-Album sein.

Ein ambitioniertes Album einer Pop-Gruppe, die erfolgreich nach dem Schulterschluss zwischen Anspruch und Hörbarkeit gesucht hat.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Happiness is easy 6:30
2I don't believe in you 5:03
3Life's what you make it 4:28
4April 5th 5:52
5Living in another World 6:58
6Give it up 5:22
7Chameleon Day 3:20
8Time it's Time 8:14

Besetzung

Lee Harris (Dr)
Tim Freese-Green (Keys, Variophon <6>)
Mark Hollis (Voc, Piano <6>, Variophon <6>)
Phil Reis (Perc <1>)
Morris Pert (Perc <1,3,5,8>)
Martin Ditcham (Perc) <1,2,5,7,8>)
Danny Thompson (Ac. B <1>)
Alan Gorrie (El. B<1>)
Steve Winwood (Orgel <1,3,5>)
Robbie McIntosh (Git <1,3,5,7,8>, Dobro <4>)
David Rhodes (Git <2,5,7>)
Paul Webb (B <3,5,6,7>, Back Voc <2,5>)
Gaynor Sadler (Harfe <3>)
David Roach (Sax <3,4,5>)
Mark Feltham (Mundharmonika <5>)
Children from the School of Miss Speake <1>
Ambrosia Choir <8>
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger