····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Ufomammut

Oro - Opus Primum


Info

Musikrichtung: Doom Metal/Postrock

VÖ: 13.04.2012

(Neurot Recordings)

Gesamtspielzeit: 51:03

Internet:

http://www.ufomammut.com
http://www.myspace.com/ufomammut

Ufomammut auf den Spuren von Earth? Wie die Seattler Drone-Legende veröffentlicht das italienische Trio auch ein zweiteiliges Album, welches aus je fünf überlangen Titeln bestehen wird. Ansonsten war es das auch schon mit Gemeinsamkeiten. Denn Oro möchte am Ende als einzelnes, in zehn Sätzen unterteiltes Stück verstanden werden, bei dem Themen, Stimmungen und Sounds öfters wiederkehren und aufeinander aufbauen. Opus Primum ist dabei die erste Hälfte vom Ganzen. Opus Alter soll im Herbst erscheinen. Der gedankliche Überbau von Oro (ein italienisches Palindrom aus Gold und der lateinischen Übersetzung von „ich bete“) klingt ziemlich hochtrabend: „Das Album erforscht das Konzept von Wissen und Macht, dem magischen Strom, der (überwacht vom menschlichen Geist) jeden umgebenden Partikel kontrolliert. Oro ist ein alchemistisches Labor in dem Substanzen fließen, sich trennen und in zehn Inkarnationen zusammenkommen. Am Ende steht das Gold.“

Soweit, so gut. Am Ende ist es immer noch (größtenteils) Instrumentalmusik und diese kann auch ohne diesen philosophischen Hintergrund genossen werden. Oro - Opus Primum ist ein recht tiefgründiges Album geworden, um das ungeduldige Seelen einen weiten Bogen machen sollten. Etwas anderes wäre von der Band und dem Nachfolger von Eve auch nicht anderes zu erwarten gewesen. Bedächtig geht es los: sphärisches Gewaber, eine sich ständig wiederholende, fast hypnotisierende Keyboardlinie (die im vierten Stück „Magickon“ ihre Auferstehung feiert) und sich fast unbemerkt einschleichende Perkussion treiben den Hörer davon, bevor nach knapp acht Minuten der Bass loswummert und das Schlagzeug wuchtig den hymnisch, lautmalerischen Gesang untermalt. Wer es bis hierher geschafft hat, ist bereits im Klangkosmos von Ufomammut verloren.

Im weiteren Verlauf der fünf Stücke ergänzt das Trio ihren nicht selten ambienten Psychedelik-Doom immer wieder um weitere Schattierungen und Intensitätsebenen. Hier ein paar Spoken Word-Samples, dort atmosphärische Synth-Teppiche und jede Menge Heavyness, die zeigt, dass unter der Schale am Ende immer noch eine recht eigenwillige Metalband lauert. Die Stimmung schwankt von sakral über schwebend bis zu tonnenschwer. Allerdings wollen die verarbeiteten Emotionen entdeckt werden. Denn das Ganze entfaltet erst beim genauen Zuhören seine ganze Bandbreite. Wer gerne einen Vergleich möchte, kann sich in etwa eine zeitgemäße und harte Variante von Pink Floyds Live at Pompeii vorstellen.

Man darf gespannt sein, wie die Reise im zweiten Teil von Oro weitergeht!



Mario Karl

Trackliste

1Empireum13:55
2Aureum12:28
3Infearnatural7:27
4Magickon7:57
5Mindomine9:18

Besetzung

Poia (Guitars and FX)
Urlo (Bass, Vocals and Synths)
Vita (Drummer)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger