····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Soen

Cognitive


Info

Musikrichtung: Progressive/Alternative Metal

VÖ: 17.02.2012

(Spinefarm Records / Universal)

Gesamtspielzeit: 48:35

Internet:

http://www.myspace.com/soenmusic

Soen ist die neue Spielwiese des ehemaligen Opeth-Schlagzeugers Martin Lopez und des (Fretless-)Bass-Tausendsassas Steve DiGiorgio (Sadus, ex-fast überall). Hinzu kommen die beiden eher unbekannten Schweden Kim Platbarzdis (Gitarre) und Joel Ekelöf (Gesang). Was erwartet man von Musikern mit diesem musikalischen Hintergrund - progressiven Thrash- und Death Metal? Ähm ja, bestimmt. Progressiv ist vielleicht gar nicht falsch. Zumindest wenn man Tool als progressive Band bezeichnet. Denn man ist überrascht, denn der Sound des Vierer klingt fast wie eine 1:1-Kopie von Carey, Jones & Co.

Das ist schon fast frech, wenn der Bass genauso wie beim Original grummelt, das Schlagzeug sich ebenso tribalartig durch die Songs schleppt und die Gitarre auf ähnliche Art und Weise mäandert. Auch der Gesang gleicht dem von Maynard James Keenan ein ganzes Stück. Doch Herr Ekelöf beweist ein sehr gutes Gefühl für Melodien und Harmonien, das Soen glücklicherweise dann noch noch von den Amerikanern abhebt und der Band einen angenehm Dreh und eine Ladung Emotionalität verpasst. Deswegen klingen die Songs dann doch wärmer, als der etwas kalt klingende Klangcocktail vermuten lässt und man bekommt in einigen Titeln auch richtige Gänsehautmomente serviert.

Das Songwriting selbst befindet sich auf ziemlich hohem Niveau und ist trotz seiner teilweise etwas komplizierten Struktur immer nachvollziehbar, auch wenn sich ein Song wie „Oscillation“ mit seinen einzelnen Teilen recht dreht und windet. „Fraccions“ oder das düstere „Last light“ reißen dafür unmittelbar mit und eignen sich wunderbar als Türöffner in das Soen-Universum. Die große Musikalität des Quartetts muss man glaube ich nicht mehr wirklich hervorheben, dafür ist besonders die Rhythmusgruppe bestens bekannt. Trotzdem ist das Gebotene erste Sahne. Am Ende bleibt ein Album welches durchaus gefällt, aber einen gewissen Rip Off-Beigeschmack hinterlässt. Wäre schön, wenn Soen in Zukunft mehr als nur eine Tool-Ersatzdroge werden. Potenzial ist schließlich mehr als genug vorhanden. Mal sehen, was daraus noch entsteht.



Mario Karl

Trackliste

1Fraktal1:11
2Fraccions4:56
3Delenda4:31
4Last light4:34
5Oscillation6:49
6Canvas6:39
7Ideate4:04
8Purpose4:12
9Slithering5:43
10Savia5:56

Besetzung

Martin Lopez (Schlagzeug)
Steve DiGiorgio (Bass)
Joel Ekelöf (Gesang)
Kim Platbarzdis (Gitarre)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger