Im Winter wird es früher dunkel und die lockere Gelassenheit des Sommers ist vorbei. Diese Jahreszeit bringt außerdem noch so allerhand seltsames mit sich. Der „Black Friday“ ist auf einmal in aller Munde und macht für mich genauso viel Sinn wie die „Leberkässemmel to go“ oder Politiker, die einen Trip nach Jamaika machen wollen, jedoch nicht vom Berliner Flughafen abheben können oder wollen.

Jüngst sind zwei prominente Todesfälle im Musikgeschäft zu verzeichnen, die große Lücken hinterlassen. Tom Petty, einer der ganz großen amerikanischen Rockmusiker, verstarb am 2. Oktober 2017 völlig unerwartet kurz nach einer US-Tour im Alter von 66 Jahren an einem Herzstillstand. Seine Musik lebt für immer weiter, trotzdem ist sein Tod ein sehr schmerzlicher Verlust.

Malcolm Young, einer der weltbesten Rhythmusgitarristen und „Motor“ von AC/DC, verstarb am 18. November 2017 im Alter von 64 Jahren. Er hatte bereits 2014 nach einem Schlaganfall mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und wurde auf der Rock or bust-Tour von seinem Neffen Stevie Young ersetzt. Auf sein Konto gehen eine Reihe unsterblicher Riffs, ohne die der Rock 'n' Roll um einiges ärmer wäre. Man nehme „Highway to Hell“, „Whole Lotta Rosie“, „Hells Bells“, „Shoot to thrill“ oder „Ride on“ und stelle sich vor, diese Songs würden nicht existieren. Das wäre ganz einfach nicht auszudenken… In diesem Sinne: Legt was von AC/DC und Tom Petty auf, köpft ein Bierchen und denkt dabei an die erwähnten Musiker!

Ach ja, und dann steht ja auch in ein paar Wochen schon wieder Weihnachten vor der Tür. Kommerz braucht ein Ventil und neben der in der Weihnachtszeit üblichen Ruhe und Besinnlichkeit sollen die Leute ja auch noch ihr Geld in den Einzelhandel stecken. Möglichkeiten dazu gibt’s viele. Black Sabbath bieten ihr letztes Konzert in einigen Versionen zum Verkauf, Bryan Adams hat eine neue „Best of“ im Angebot und für die ganz schnellen Sparfüchse gibt es die Iron-Maiden-Tickets für München für schlappe 120 Euro…

Es ist jedoch auch die schöne Jahreszeit nach dem Sommer- bzw. Festivalloch und die eine oder andere Band begibt sich wieder auf ausgedehnte Hallentour. So standen bei mir zuletzt die wiedervereinigten Helloween, Klaus Lage, Brian Downey’s Alive and Dangerous und der erfreulicherweise wieder gesunde Chris Rea auf dem Programm. Roland hat sich im Rahmen der Leipziger Lachmesse bei Michael Krebs amüsiert.

Norbert sind bei Hören der aktuellen Scheibe von Metalite ein paar Fragen durch den Kopf geschossen, die er aufgrund der praktisch informationsfreien Hompage der Band direkt an Edwin Premberg, seines Zeichens Mastermind und Gitarrist der Schweden, gerichtet hat.

Des Weiteren findet ihr in der aktuellen Ausgabe wieder fast 100 neue Reviews. Viel Vergnügen beim Stöbern.

Stefan Graßl