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The Strange Walls

...won´t last


Info
Musikrichtung: Post Punk / Dark Wave / Noise Rock / Elektro Rock

VÖ: 31.10.2016

(Alrealon Musique)

Internet:

https://thestrangewalls.bandcamp.com/
https://soundcloud.com/strange-walls


The Strange Walls sind eine dreiköpfige Band aus New York. Wenn man nach ihr sucht, findet man nicht viel, stößt aber immer wieder auf den Hinweis, dass die Band doch wohl etwas für Fans von Tear Garden und The Legendary Pink Dots wäre, was mich als alten Dothead natürlich sofort hellhörig macht. Und nun ja, ihr neues Album ....won´t last bestätigt dies doch zu großen Teilen, wenn auch sie oftmals eine Spur näher am Post Punk und Cold Wave als denn am Krautrock sind.

Das Eröffnungsstück gibt sich durchaus darkwavig mit verspielter Elektronik, sehr nah an den frühen Dots. Doch dann bricht “The girl on the mandragora (Attrition Mix)“ mit wilden Noise- und Punkkaskaden los. Die verträumte Elektronik mit verspielten elektronichen und nicht elektronischen Perkussionen kehrt dann für den “Torch Song“ zurück und wird in “Wartime Melody“ um eine sanfte Akustikgitarre und interessante Fieldrecordings und Stimmsamples zu versponnen Neofolk erweitert. “Sit and Sway“ arbeitet mit pochender elektronischer Rhythmik und dunklen Synthieflächen und arbeitet sich in die Nähe des Blutharschs vor. Gitarren und Keyboards, die ein wenig an The Cure zu 17 Seconds erinnern, bilden dann mit blubbernder Elektronik die Essenz für “In Time“, Cold Wave in Reinkultur.

“Hateful Hollow“ wandert dann in psychedelisch verzerrten Gitarren mit viel Hall, knisternden Geräuschen und dunklem Gesang zurück in die Neofolkschiene. “White“ ist eine lichte Midtempo-Ballade mit glockenhellem Gesang, einer schönen Schwurbelorgel (die klingt wie ein Kinderkeyboard) plus hypnotischen elektronischen Bass. Bei “Snow Day“ trifft dann eine spröde Rockgitarre auf helle Glockenklänge und pochende und ebenso spröde Perkussionen aus der Konserve. Ein kleines Winterlied mit Dark-Wave-Touch.

Insgesamt muss ich den Pink-Dots-Referenzen Recht geben, denn die Herangehensweise der Band ist durchaus ähnlich. Man arbeitet mit relativ geringen Mitteln im Homerecordingverfahren und versucht doch, eine möglichst bunt arangierte, aber dennoch dunkel angehauchte, poetische Musik zu kreieren. Was auch durchaus gelungen ist. Mitunter strengt der spröde Sound ein wenig an, doch eigentlich bildet er den Charme dieser Musik, die auf jeden Fall sehr hörenswert ist.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1The sleeping cage
2 The girl on the mandragora (Attrition Mix)
3 Torch Song
4 Wartime Melody
5 Sit and Sway
6 In Time
7 Hateful Hollow
8 White
9 Snow Day
10 Yadwrons
11 Grey to red
Besetzung

Regina Yates
Dan Drogynous
Jon V.

Gäste:
Jimmy Ayatollah: Schlagzeuger
John Spreaders: elektrisches Schlagzeug


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