Musik an sich


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Patricia Kaas

Same


Info
Musikrichtung: French Pop/Chanson

VÖ: 11.11.2016

(Warner Brothers)

Gesamtspielzeit: 45:57

Internet:

http://www.patriciakaas.net/
http://uk-promotion.de/home/


Et voìla!
Patricia Kaas wurde am 5. Dezember 1966 in Forbach, Département Moselle, in Frankreich, geboren. 1988 erschien ihr Debütalbum “Mademoiselle chante...“, nachdem sie drei Jahre zuvor von Gérard Depardieu entdeckt wurde.
2012 erschien “Kaas chante Piaf”, das war das neunte Studioalbum, und das bisher letzte der Künstlerin.
Dann gab es 2014 noch die Live-Veröffentlichung “Kaas chante Piaf à l'Olympia“.
Die Sängerin zählt zu jenen Künstlerinnen, deren Stimme einen hohen Wiedererkennungswert aufweist.
Sehr rau, sehr kraftvoll, mit oft energischem Vibrato, mit sehr viel Blues in der ganz flexiblen Stimme. Gesungen hat sie nicht nur in Französisch, doch diese neue Platte ist durchgehend in dieser Sprache gehalten. Und diese Platte ist ein echtes Schmuckstück geworden, und basiert nach einer längeren Phase des privaten Rückzugs der Sängerin auf einer gewissen Rückbesinnung. Im Pressetext heißt es dazu:

…in gewisser Weise der privaten wie künstlerischen Neuorientierung hatte sich Patricia Kaas einige wichtige Fragen gestellt: Wo stehe ich künstlerisch? Was ist der nächste Schritt? Wohin breche ich auf? Die Lösung bestand darin, sich einerseits musikalisch ein wenig mehr jener Musik anzunähern, die sie auch privat hört (wofür hier das Etikett Alternative genügen soll), und andererseits mit Songtextern und Komponisten zu arbeiten, mit denen sie noch nie zuvor gearbeitet hatte..

Dieses Anliegen hat sich ausgezahlt, denn die ganze Atmosphäre des Albums strahlt eine ganz kraftvolle Persönlichkeit aus, sehr großartig setzt sie ganz locker und ungezwungen wirkend ihre Vorstellungen um, und sogleich der erste Song mit der Begleitung auf der Akustikgitarre verbreitet eine sehr gute und anspringende Stimmung, in der man sich schnell verlieren kann mit dieser leicht melancholischen Harmonie. Inhaltlich befassen sich die Texte unter anderem auch mit sozialkritischen Aspekten, und so werden Themen wie häusliche Gewalt gegen Frauen (“Cogne“) oder Inzest (“La maison en bord de mer“) behandelt.
Aber auch beschwingte Musik gibt es mit der Single “Madame tout le monde“, die typischen Hitcharakter aufweist, ein Song, den man sich auch beim Eurovision Song Contest vorstellen könnte. Nun, da hat die Dame ja auch schon 2009 mit einem achten Platz abgeschnitten. ("Et s’il fallait le faire").

Doch auch die Beschäftigung mit der Kollegin Piaf scheint Einfluss hinterlassen zu haben, gibt es auch Hinwendungen zur Welt des Chansons, hier mit einem hervorragenden und bewegenden “Sans tes mains“, eines der hervorragenden Songs der Platte. Romantik, beschwingtes französisches Lebensgefühl, Anklänge an Jazz (“Ma meteo personelle“), hier mit gesprochenen Elementen und auch Melancholie, alles zusammen ergibt diese betörende Mischung. Mit diesem Werk ist der Künstlerin ein wirklich beeindruckendes Statement gelungen, das eine gute Vorbereitung für Alle sein sollte, die anlässlich der am 10.Januar 2017 startenden Europatournee dabei sein wollen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Adèle
2 Cogne
3 Madame tout le monde
4 Sans tes mains
5 La maison en bord de mer
6 Embrasse
7 Marre de mon amant
8 Sans nous
9 N'oublie jamais
10 Le jour et l'heure
11 La langue que je parle
12 Ma meteo personelle
13 Ma tristesse est n'importe ou
Besetzung

Patricia Kaas (chant)
Fin Greenall (guitares acoustique, slide guitare, lap steel, claviers, nylon guitar, chœurs, claviers, percussions additionelles, 303)
Guy Whittaker (contrebasse; basse)
Tim Thornton (guitars électriques, batterie, Wurlitzer, celeste)
Joe Shirley (arrangement de cordes)
Jonathan Quarmby (claviers, programmation, piano, guitar, arrangements)
Marc Chouarain (piano, theremin, cristal baschet)
Pierre Jaconelli (guitares)
Laurent Vernery (basse)
Régis Ceccarelli (batterie, percussions, chœurs)
Andy Crowley (trompette)
Andy Wood (trombone)
Himiko Paganotti (chœurs)
Julia Sarr (chœurs)
Roman Chelminsky (guitars)
Amy Keys (chœurs)
Carmel Gaddis (chœurs)
Stefan Filey (chœurs)
Rycko Filey (chœurs)
Benjamin Constant (piano)
Mathilde Sternat (violoncello)
Thibaut Barbillon (guitars)
Chrystal Petit (chœurs)
Kania Allard (chœurs)
Renaud Gensane (buggle)



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