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Queen

A Night at the Odeon - Hammersmith ’75 (CD + Blu-ray)


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 20.11.2015

(Universal Music)

Internet:

http://www.queenonline.com


Brian May und Roger Taylor wühlen weiterhin in den Queen-Archiven und bringen den einen oder anderen Schatz ans Tageslicht. Nach den tollen Vinyl-Neuausgaben kommt jetzt wieder ein altes Konzert aus den 70ern auf den Tisch. Ein Jahr nach den legendären Rainbow-Konzerten von 1974 gibt es also wieder einen Mitschnitt aus den frühen Tagen der Band.

Ende 1975 standen Queen vor ihrem großen Durchbruch. „Bohemian Rhapsody“ hatte trotz seiner Länge in ihrer Heimat die Charts aufgemischt und im November erschien das Album A night at the Opera, das heute zweifelsohne als Klassiker gilt. Der BBC schien die Strahlwirkung der Band bewusst zu sein und so wurde das Weihnachtskonzert vom 24. Dezember 1975 live in Fernsehen und Radio ausgestrahlt. Eben jenen Auftritt im Hammersmith Odeon (heute Eventim Apollo) bekommt die Nachwelt jetzt endlich auch mal als Veröffentlichung aufgetischt - in Bild und Ton.

Das Quartett war damals motiviert bis in die Haarspitzen und selbstbewusst bis zum Dorthinaus. Von der dezenten Zurückhaltung der Rainbow-Aufnahme war hier nichts mehr zu spüren. Besonders Freddie Mercury bestimmt die Show und reißt die Leute mit. Das kann man anhand der zahlreichen Schwenks ins Publikum auch gut sehen. Die Show war für damalige Verhältnisse relativ aufwändig. Trockeneisnebel, Knalleffekte, eine große Lichtanlage und aufwändige Bühnenklamotten sorgen für Atmosphäre. Vom damaligen aktuellen Album spielte man nur Auszüge von „Bohemian Rhapsody“ und vertraute ansonsten auf die liveerprobten Songs der ersten drei Platten.

Nach der knalligen Eröffnung „Now I’m here“ stechen besonders der Stimmungskracher „Keep yourself alive“, das gefühlvoll gespielte „White Queen (as it began)“ und der theatralische Abschluss „In the lap of the gods“ hervor. Mitreißend ist auch das äußerst ausgelassene Rock’n’Roll-Medley ganz am Ende. Hier geben Band und Publikum noch einmal alles. Die beiden Zugaben „Seven Seas of Rhye“ und „See what a fool I’ve been“ gibt es leider nur auf der Audio-Version den Konzerts. Denn die BBC-Kameras wurden bereits nach einer Stunde abgeschaltet. Länger dauert das Ganze auf DVD bzw. Blu-ray auch nicht. Dafür gibt es dort noch drei weitere Songs von einem Konzert aus Japan in Bootleg-Niveau sowie das Interview-Special „Looking Back at the Odeon“, bei dem Brian May und Roger Taylor etwas aus dem Nähkästchen plaudern und einige interessante Informationen preisgeben.

Die Bildqualität ist dem Alter entsprechend nicht der ganz große Bringer und entspricht eben dem damaligen Standard. Immerhin wurde das 4:3 vorliegende Bild ansprechend restauriert, so dass es sich gut ansehen lässt. Dafür ist der Sound wirklich hervorragend. Klar und frisch klingen Tonspur und CD. Zudem äußerst druckvoll. So muss man sich auch nicht vor heutigen Aufnahmen verstecken!

Für Fans der frühen Queen ist A Night at the Odeon - Hammersmith ’75 unverzichtbar, stellt das Paket doch gut dar, welche Macht diese Band damals war. Wie üblich gibt es das Ganze wieder in den vielfältigsten Versionen. Als DVD, Blu-ray, CD, als Kombi aus Ton- und Bildmaterial sowie als aufwändige Box mit allerlei Tinnef.



Mario Karl



Trackliste
1. Now I'm Here (4:42)
2. Ogre Battle (5:19)
3. White Queen (As It Began) (5:30)
4. Bohemian Rhapsody (2:28)
5. Killer Queen (2:08)
6. The March Of The Black Queen (1:30)
7. Bohemian Rhapsody (Reprise) (1:02)
8. Bring Back That Leroy Brown (1:32)
9. Brighton Rock (2:23)
10. Guitar Solo (6:37)
11. Son And Daughter (1:44)
12. Keep Yourself Alive (4:32)
13. Liar (8:45)
14. In The Lap Of The Gods... Revisited (5:23)
15. Big Spender (1:23)
16. Jailhouse Rock Medley (9:20)
17. Seven Seas Of Rhye (3:10) (*)
18. See What A Fool I've Been (4:21) (*)
19. God Save The Queen (1:22)
(*)nur CD-Version

Blu-ray Bonus:
- Live in Japan ‘75
1 . Now I’m Here
2. Killer Queen
3. In The Lap Of The Gods... Revisited

- Looking Back at the Odeon (Dokumentation)
Besetzung

Freddie Mercury (Gesang, Klavier)
Brian May (Gitarre, Background-Gesang)
John Deacon (Bass, Background-Gesang)
Roger Taylor (Schlagzeug, Background-Gesang)


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