Musik an sich


Reviews
Jeremy Pinnell

OH/KY


Info
Musikrichtung: Country

VÖ: 9.10.2015

(Sofaburn)

Gesamtspielzeit: 38:12

Internet:

http://www.jeremypinnell.com/
http://www.sofaburn.com/
http://www.hemifran.com/index.html


Aufgenommen in den Iron Wing Studios, Covington, Kentucky, will uns Pinnell sogleich mit dem Opener weismachen, “The Way Country Sounds“.
Ich denke, unrecht hat er nicht, wenn er diesen reduziert klingenden, von Pedal Steel kräftig und prägend untermalten Sound vorstellt, eine recht ursprüngliche, fernab des Mainstreams des Genres, gebotene Form kommt ausdrucksstark auf den Punkt.
Der in Nordkentucky aufgewachsene Musiker wird auf der Platte von einer Honky Tonk-Band namens The 55s begleitet.

Neben diskreten Anklängen an Honky Tonk weht gelegentlich auch einmal ein Hauch Neil Young durch den Raum, und zwar in Gestalt der Musik dessen Alben “Harvest“ und “Harvest Moon“, alles fein im Midtempo-Bereich angesiedelt.
Ebenfalls erinnert mich die Atmosphäre an die erste Platte von Gary P. Nunn, auf der dieser einst auch eine reduzierte Art der Country-Musik bot.
Textlich wird das harte Leben dargestellt, von Drogenabhängigkeit (“Big Bright World“) oder gescheiterten Beziehungen (“Loose Women“), meistens scheint die eher düstere Seite unseres Daseins abgebildet worden zu sein, ohne dass das Album eine depressiv ausgerichtete Stimmung verbreitet.

Pinnell mag zwar nicht über eine typische Country-Stimme verfügen, kann aber atmosphärisch durchaus punkten mit diesem dezenten Hauch von Klage und Schmerz. Diese unterschiedlichen Ausprägungen mögen dazu führen, dass man die Platte schnell in die Alternative-Country-Ecke schieben wird, doch gräbt die Ausführung so sehr in den Roots, dass es schon ungewöhnlich klingen mag, wenn man Traditionspflege wie hier betreibt.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Way Country Sounds
2 Rodeo
3 Loose Women
4 Big Bright World
5 Sleep Song
6 Light Me Up
7 Outlaw Life
8 Them Days And Nights
9 Cold Cold Wind
10 Angel Of Mine
Besetzung

Jeremy Pinnell (acoustic guitar, vocals)
Cameron Cochran (pedal steel)
Brad Myers (guitar, mandolin)
Harold Kennedy (guitar)
Charles Christopher Alley (drums)
Ben Franks (bass)
Tim Carr (background vocals)



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