Musik an sich


Reviews
Gankino Circus

..spielt das Potpourrie des Herrn Baron von Gunzenhausen


Info
Musikrichtung: Weltmusik / fränkische Folklore

VÖ: 26.11.2010

(Beste Unterhaltung! / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 50:33

Internet:

http://www.gankinocircus.de


Fakten:

Herkunftsland: Deutschland
Herkunftsstadt: Nürnberg
Album: 3. Album
vergleichbar mit: manchmal Herman van Veen, manchmal Mittelalterbands manchmal Balkanbands und manchmal alles zusammen
Format: CD


Nach einer furiosen Ouvertüre starten die vier versierten Musiker mit einen frechen “ Der Papst lebt herrlich in der Welt das sich zunächst ein wenig blasphemisch durch die Wünsche eines jungen Mannes „polkat“, bevor es am Ende in einer furiosen, fasst schon jazzigen Kakophonie endet. Tuba und ein sehr interessantes Schlagwerk zieren das folgende Instrumental “Gökok“, welches sehr melancholisch, aber wunderschön daher kommt. >i>“Clowns, Clowns, Clowns“ rockt dann schon fasst und die Stimme forciert den punkigen Klang, aber es entwickelt sich ein rasanter Mix aus Bass und Ziehharmonika. Beim Einsetzen der Bläser verfällt man wieder im Polkarhythmus, der aber hier richtig Spaß macht.
Das “Opus“ wird von einer wirklich schönen Klarinette eingeleitet. Mit Glockenspiel und Banjo und einem fast unmerklichen aber intensiv treibenden Schlagwerk baut sich ein 10 Minutenlanger Weltmusikpsychedelik Song auf, der zwischenzeitlich mit Akkordeon und Gitarre in spanische Gefilde abzudriften scheint. Man mag es kaum glauben, hier scheinen Korai Örum auf deutsches Liedgut zu treffen und daraus einen neuen Worldpsych zu formen. Es fehlen zwar die vielen Perkussionen und die Elektronik, doch schaffen es die vier Musiker, an die frühen Werke der Ungarn anzuknüpfen, ohne ein einziges elektrisch verstärktes Instrument zu benutzen. Zum Ende wird geht es wieder stärker in den Folk / Jazzbereich, aber unglaubliche Tempo lässt den Hörer schön weiter fliegen.
“Der Baron von Gunzhausen“ scheint dann Jazzfolkpunk mit zwischenzeitlicher Kakophonie zu sein, der schlussendlich wieder in einem kleinem treibenden Stück aus Saxophon und Schlagzeug endet.
Dunkle Orgelklänge eröffnen “Von Hilpoltstein des Mauers Mörtel“ und eine sakrale Stimme scheint eine Auferstehung Draculas zu besingen. Jedoch mündet das nur 2 Minuten lange Stück dann in einer eher fröhlichen Banjomelodie hinter der Geräusche von einem, nun ja, Maurermeister liegen.
Im letzten Stück der Platte “Amerika“ gelingt es der Band dan noch, einen melancholisch atmosphärischen, ja Dark Wave Song zu kreieren, der in herrlichen Gitarren und Saxophonklängen ausklingt.
Es folgen noch weitere dieser bizarren Stück. Bizarr, aber mitunter unglaublich schön. Die Musiker beherrschen Ihre Instrumente aus dem Eff-Eff und bieten hier traditionelle Musik auf unglaublich frische und moderne Weise, ohne, wie bereits erwähnt, auch nur ein modernes, elektrisches Instrument zu verwenden.
Diese folkloristische Platte ist absolut auch für andere Musikfreunde geeignet. Es gibt genug Jazz und auch Popanleihen zu entdecken. Live denke ich wird diese Band die Zuhörer aus den Puschen hauen.
Die tolle Verpackung in einer sehr stabilen Pappverpackung plus einem knapp DIN A 4 großem beigelegtem Faltblatt mit allen Informationen sei ebenfalls noch erwähnt.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Die Ouvertüre des Barons0:45
2 Der Papst lebt herrlich in der Welt5:05
3 Gögok2:24
4 Clowns Clowns Clowns3:38
5 Opus10:05
6 Der Baron von Gunzenhausen1:55
7 Kerwa Lieder3:38
8 Von Hilpolstein der Maurer Mörtel2:00
9 Tabularasa4:54
10 There she goes2:42
11 Gungo Swing4:49
12 Fahrende Musikanten4:06
13 Amerika4:32
14
Besetzung

Herr Eder: Akkordeon, Gesang
Herr Schorndanner: Saxophon, Gesang
Herr Wieland: Gitarre, Gesang
Herr Sens: Trommeln, Gesang


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