Musik an sich


Reviews
Eric Bibb

Live à Fip


Info
Musikrichtung: Blues

VÖ: 29.05.2009

(Dixiefrog / Fenn)

Gesamtspielzeit: 114:54

Internet:

http://www.ericbibb.com


Im Gegensatz zu anderen, wie Joe Bonamassa, die den Blues in den letzten Monaten mal wieder in den Focus der Öffentlichkeit gebracht haben, kann man bei Eric Bibb weitgehend auf den Zusatz „-Rock“ verzichten.
Der ist höchsten bei dem ausführlich zelebrierten „In my Father’s House“ angesagt, das so aus dem Programm ähnlich herausragt, wie der „Destiny Blues“, der die Stimmung beim März-Konzert zum Überkochen bringt.

Dies gesagt, bedeutet nun allerdings kein abwertendes Qualitätsurteil über den Rest der beiden im Dezember und März 2008 im Studio des französischen Radiosenders FIP aufgezeichneten Konzerte.
Bibb lässt es schlicht ruhiger angehen, verzichtet im März über große Teile auf die Unterstützung einer elektrischen Gitarre und gerät mit seinem Doppeldecker so immer wieder in die Nähe eines unplugged Konzertes, das gelegentlich an die Nottinghillbillies erinnert.

Das Publikum goutiert das Ganze fast schon wie E-Musik. Statt Mitzugehen, wird zwischen den Titeln solange artig Beifall geklatscht, bis Bibb in „Needed Time“ das Klatschen „erlaubt“ – sehr distinguiert.
Das tut der intensiven Atmosphäre des Konzertes aber keinen Abbruch.

Neben den genannten Titeln empfehle ich zum Reinhören, die beiden ruhigen Stücke „Daimond Days“, bei dem die Gitarre mal wieder stark an Knopfler erinnert, und das fast Blues-freie „Needed Time“, sowie den instrumental vorgetragenen Gospel „I shall not be moved“.

Im Mittelpunkt steht Bibbs warme, weiche und dunkle Stimme, die den Blues mit kraftvoller Eleganz inszeniert.
Eine Überraschung gab es – zumindest für mich, als ich die zweite CD in den PC schob, um mir den 20-minütigen Video-Clip anzuschauen, der sowohl Live-Szene, wie auch Interviewschnipsel zeigt.
Nach dem Klang der Stimme hatte ich einen gereiften schweren Schwarzen erwartet. Außer schwarz war da aber nichts. Bibb ist eine relativ junger, schlaksiger Kerl, der wesentlich hyperaktiver auf der Bühne agiert, als das akustisch zu erwarten war.



Norbert von Fransecky



Trackliste
CD 1: December 2nd 2008
1 Kokomo (4:56)
2 Still livin' on (5:20)
3 Spoken Introduction (1:00)
4 Got to do better (3:40)
5 Diamond Days (3:38)
6 Pockets (3:33)
7 Hold on (8:33)
8 Spoken Intrduction (1:03)
9 Connected (6:26)
10 For you (5:29)
11 In my Father's House (8:59)
12 Needed Time (8:57)
13 Shingle by Shingle (3:44)
14 I shall not be moved (2:28)

CD 2: March 13th 2008
1 Stagolee (3:23)
2 Goin' down slow (5:01)
3 Come back Baby (5:07)
4 Saucer'n'Cup (4:29)
5 Destiny Blues (4:19)
6 Don't ever let Nobody drag your Spirit down (4:47)

7 Video-Programm (ca. 20:00)
Besetzung

Eric Bibb (Voc, Ac. Git)
Larry Crockett (Dr, Perc)
Trevor Hutchinson (B )
Staffan Astner (Git )
Amar Sundy (El. Git )


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