Musik an sich


News
OASIS - Die ureigene Sicht der Dinge



Zu den Erfolgsgeheimnissen der munter flukturierenden Band um die beiden Gallagher-Brüder Noel (39) und Liam (34) zählt neben dem Talent, große Songs zu schreiben und adäquat auf Bühne und Platte umzusetzen, auch das unverrückbare Prinzip der bis zur Erschöpfung ausgelebten Individualität und Unberechenbarkeit. Eine Maxime, die auch dann unweigerlich greift, wenn es darum geht, ein Album mit den besten Songs ihrer Karriere zusammenzustellen.

Während anderswo fantasielos alle Single-Veröffentlichungen feinsäuberlich in chronologischer Abfolge zu einem Tracklisting eingedampft werden, überraschen die berüchtigten Briten Fans und Fachwelt mit einer Retrospektive, deren Zusammenstellung sich weniger an Chartperformance, allgemeiner Beliebtheit oder Zeitfolge orientiert als am einzigen Kriterium, das der Band bekannt zu sein scheint: Die ureigene Sicht der Dinge.

So veröffentlicht Englands erfolgreichste und einflussreichste Band der vergangenen Dekade zwölf Jahre nach der legendären Debütsingle "Supersonic" im Herbst 2006 eine quasi-Best-Of-Compliation, wie sie persönlicher nicht sein könnte. Doch sind wir mal ehrlich: Wer - außer den Gallaghers - hätte im aktuellen Musikbiz schon die Chuzpe, drei ihrer bisher acht UK-Nummer-Eins-Hits ganz einfach wegzulassen?

Stop The Clocks - so der Titel der achtzehn Stücke umfassenden Retrospektive - enthält neben Genre prägenden Klassiker wie "Wonderwall" oder "Live Forever", die eine Generation von Musikern und Fans euphorisierten und inspirierten, einige legendäre B-Seiten wie "Half The World Away" (von der 1994er-Single "Whatever" und Titelmusik der britischen TV-Serie "The Royle Family") "Talk Tonight" und "Acquiesce" (beide von der 1995er-Single "Some Might Say"). Letztere wird - nicht nur von Oasis-Auskennern - gerne als "beste B-Seite aller Zeiten" bezeichnet.

[Sony/BMG]
Weitere News...