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Reviews
Stryper

Reborn


Info
Musikrichtung: Melodic Metal

VÖ: 29.08.2005

(Big3 Records / MTM / SPV)

Gesamtspielzeit: 39:52

Internet:

http://www.stryper.com


Als sich Stryper Mitte der 80er unter Trockenhaube und Fön begaben und sich danach in ihre gelb-schwarze Bühnenkleidung warfen, war etwas geschehen, das die christliche Musikszene für immer verändern sollte. Man war in der Gegenwart angekommen.
Bislang hinkten christliche Bands dem Zeitgeist immer eine ganze Reihe von Jahren hinterher und sprangen auf die etablierten Züge, wenn sie im Prinzip schon lange abgefahren waren. Stryper haben es zwar nie ganz an die Spitze geschafft und auf ihren Alben war gut wie immer einiges an recht süßlichem Ausschuss zu finden (Ausnahme vielleicht das Top Album Against the Law von 1990). Mit ihren besseren Songs konnten sie Acts wie Bon Jovi und Co aber selbstbewusst in die Augen blicken.
Und noch etwas war neu. Stryper spielten ihren Heavy Metal nicht gemeinde-brav herunter, sondern warfen sich genauso in Pose wie die weltliche Konkurrenz, legten massiv Wert auf eine aggressives Image und lieferten eine entsprechende Bühnenshow – nur dass es diesmal der Herr der Hölle war, der die metallische Faust direkt auf die Nase bekam. (Man denke an das „herrliche“ Cover des Platin-Albums To Hell with the Devil, auf dem drei (muskulöse, männliche) Engel den Teufel (mit schwarzer Gitarre) in einen Vulkankrater werfen. Plakativer – pardon: more true - bekommen das auch Manowar nicht hin.)

15 Jahrel waren Stryper von der Bildfläche verschwunden. Jetzt sind sie wieder da. Reborn mit den Gebrüdern Sweet und Gitarrist Oz Fox. Kein wirklich schlechtes Album, aber eines, das in keiner Weise an die glorreichen Jahre anknüpfen kann. Den kraftvoll aggressiven Ton, der Stücke wie “To Hell with Devil“ oder “Soldiers under Command” ausgezeichnet hat, findet man heute nicht mehr. Stryper sind moderner geworden. Die Gitarren liegen tiefer. Der Sound hat stellenweise seine Kraft behalten, lebt diese aber eher im Midtempo-Bereich aus. Stryper sind heute mehr AOR/Hard Rock, als Metal. Positiv ist zu vermelden, dass die ganz süßlichen Kitschballaden ebenfalls aus dem Programm gestrichen wurden.

Auch Christenmenschen dürfte dieses Album kaum aus dem Sessel hauen. Dafür ist die christliche Szene heute zu vielfältig, aktuell und gut. Alte Stryper-Fans sollten in Reborn einmal hineinhören. Einige Nostalgie-Riffs und Gesangslinien dürften wohltuend an alte Zeiten erinnern und den einen oder anderen auch zum Portemonnaie greifen lassen. Novizen würde ich eher die beiden bereits genannten Alben, sowie das vergoldete Debüt Soldiers under Command empfehlen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Open your Eyes 4:02
2Reborn 3:26
3When did I see you cry 3:34
4Make you mine 4:01
5Passion 3:48
6Live again 3:28
7Wait for you 3:44
8Rain 3:21
9If I die 3:41
1010.000 Years 3:14
11I.G.W.T. 3:17
Besetzung

Michael Sweet (Voc)
Oz Fox (Git)
Robert Sweet (Dr)
Tracy Ferrie (B)



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