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One Man And His Droid

Partypeople


Info
Musikrichtung: Emo

VÖ: 27.10.2003

(Defiance Records / Zomba)

Internet:

www.defiancerecords.de



OMAHD legen nach!

One Man And His Droid hatte sich schon nach Ihrem Debut „Où est le magnetophone? als Geheimtipp herumgesprochen. Nun zeigen sie mit ihrer neuen Veröffentlichung „Partypeople“, dass sie weitaus mehr sind als das. Sie bedienen sich an vielen Elementen zwischen Emo, Post-Hardcore und Rock. Auffälligste Einflüsse sind auf jeden Fall Fugazi und die Foo Fighters, aber es gibt auch immer wieder andere Parallelen rauszuhören.
Das Album beginnt sehr böse, was sich aber als kleiner Schwindel herausstellen soll. Was in den ersten 13 Sekunden Hardcore oder Metalcore ankündigt korrigiert sich im Folgenden schnell als Rock, der sich einfach ganz offen und ungeniert von anderen Stilrichtungen markantes herauspickt und zusammen als eigenen Stil verschmelzen lässt.

Der zweite Song erinnert schon ganz stark an der Indie-Rock der Foo Fighters, stimmlich bewegt sich Sänger Matthias aber dann wieder in der Ecke Glassjaw, vor allem was die Melodieführung betrifft. Die Songs sind alle musikalisch auf hohem Niveau eingespielt, wobei mir neben der Stimme die Gitarrenarbeit besonders gut gefällt.
Auch ein akustisch gehaltenes Stück auf dem Album, welches ganz stark in die Singer/Songwriter-Ecke schielt, aber auch nicht unbedingt als großes Highlight der LP angesehen werden muss. Eher ein Schwachpunkt ist der elektronische Song „Read The Manual First“, aber nicht weil er ein elektronischer Song ist, sondern weil er ganz einfach nicht besonders gut ist. The Wellwater Conspiracy haben zum Beispiel einen großartigen elektronischen Song („Rebirth“) auf ihrem Album, doch dieser hier von OMAHD wirkt auf mich eher unbeholfen. Sicher ist es ein großes Zeichen für die künstlerische Offenheit auch Elektronik auf dem Album zu präsentieren und die Stimme ist natürlich auch hier sehr gut, doch das klingt einfach viel zu sehr nach Magix Music Maker. „And You Could Gove Your Cat A Better Name” ist hingegen wieder ein richtig gutes Stück, etwas angeschrägt und wirklich kreativ.

Das ganze Album ist auf alle Fälle gut und sehr hörenswert, leider etwas kurz ausgefallen, aber dennoch ein guter Griff. Songs wie „Drop Dead Beautiful“ gehen super ins Ohr, andere sind wieder viel komplexer und aufwändiger. Alles in allem aber mit kleinen Ausnahmen eine sehr gelungene Platte. Dürfte live sehr interessant werden.



Kevin Kirchenbauer



Trackliste
1. Indianapolis
2. Counting On Five Fingers
3. Ched Baker And Me
4. Drop Dead Beatiful
5. V.S.
6. This Is Training
7. Learning By Doing
8. Read The Manual First
9. How Do You Lose
10. And You Could Gove Your Cat A Better Name
Besetzung

Peter (g/v)
Jens (d)
Oliver (k)
Matthias (v/g)
Carsten (b)



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