Stimmungsvolle Gospel zur Weihnachtszeit? Pustekuchen. Denn "Christmas Roots" gelingt es spielend, sämtliche Wurzeln, aus denen sich Chorlight zu nähren behaupten, mit Stumpf und Stil aus dem Boden zu reißen.

Mit Gospel hat das Ganze so viel zu tun, wie McDonalds mit französischer Küche. Und ein Stück in Alufolie gewickelte Industrieschokolade, wie sie uns als Weihnachtsmann getarnt seit Ende September aus den Supermarktregalen anlächelt, verbreitet mehr Weihnachtsstimmung, als die glattpolierter Musikmischung von Chorlight. Ich frage mich, wie man es überhaupt schaffen kann, "Stille Nacht" oder das "Hallelujah" von Händel derart tot zu bügeln. Grauenhaft.

Wer sich endgültig von dieser Scheiben therapieren will, dem empfehle ich, in Chorlights Verison vom "Little Drummer Boy" reinzuhören. Dem Stück gelingt es, alle "Qualitätsmerkmale" dieser Scheibe in sich zu vereinen.

Ein Punkt für das stimmungsvolle Cover, zwei für die exzellente Produktion und einen Zusatzpunkt dafür, dass Gott in Christus Mensch geworden ist, und wir seitdem Weihnachten feiern können. Das ist zwar nicht das Verdienst von Chorlight, aber immerhin erinnern sie daran.