Liebe Leser,

es gibt Momente, die reißen einen aus der typischen Alltagslethargie aus Beruf, Familie und ja, natürlich auch dem Dasein als vermeintlich Unwichtiges wie einem Musikredakteur. Momente, die einen ziemlich schnell wieder erden und vermeintlich Wichtiges unwichtig erscheinen lassen.

Vor kurzem war ein solcher Moment. Überraschend und mit 38 Jahren viel zu jung wurde unser ehemaliger Kollege Manuel Liebler aus dem Leben gerissen. Manuel gehörte zum MAS-Gründungspersonal und war von der ersten Ausgabe an mit dabei und blieb uns bis Ende 2006 als Schreiberling für den Metalbereich, den er maßgebend mit aufbaute, treu, bevor er ins professionelle Fach wechselte. Aber auch danach stand er im Hintergrund stets mit Rat und Tat zur Seite und blieb uns zumindest als Leser weiterhin erhalten.

Nur zu gern erinnern wir uns an die Tage, in denen er voller Enthusiasmus durch die virtuellen Redaktionsflure trollte, stets einen flotten Spruch auf der Lippe, der diesem Haufen hier immer wieder deutlich machte, dass so ein bisschen Lockerheit nicht schadet. Seine Metal-Begeisterung steckte einfach an und wer ihn persönlich kennenlernen durfte, wird diese Begegnung nicht vergessen haben. Mit Manuel verliert die (Musik-)Welt einen echten, talentierten Charakterkopf, der sich auch in dunklen Stunden seine Lebensfreude nicht vermiesen ließ und den man für seine Geradlinigkeit bewundern konnte. Wer ihn einen Freund nennen konnte, darf sich dafür glücklich schätzen.

Unsere Gedanken sind bei seiner Partnerin und seinem Sohn. Wir legen nun seine Sentenced-CD ein, nehmen ein Kaltgetränk zur Hand und denken an die schönen Stunden, die uns vergönnt waren, sie miteinander verbringen zu können.

Mach's gut alter Freund, an einem besseren Ort werden wir uns wiedersehen!

Mario Karl - im Rahmen der Redaktion


PS: Diese MAS-Ausgabe wurde am 31. Oktober 2017 ins Netz gestellt - exakt 500 Jahre nach dem Theseanschlag von Martin Luther!; Red. (Wird aber wohl nicht dieselbe Wirkung haben; Red.2)