Musik an sich


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Pretenders

Alone


Info
Musikrichtung: Indie Rock

VÖ: 21.10.2016

(BMG)

Gesamtspielzeit: 46:23

Internet:

http://www.thepretenders.com/
http://networking-media.de/


The Pretenders wurden 1978 von Chrissie Hynde gegründet und ein Jahr später erschien das Debütalbum. Nach längeren künstlerischen Schaffenspausen und etlichen Besetzungswechseln liegt nun eine Platte einer Band vor, die mit dem Original gar nichts mehr zu tun hat, auch musikalisch nicht.
Denn ich betrachte dieses Album schon fast eher als eines von Dan Auerbach, mit Chrissie Hynde als Sängerin.
Rumpelnd, rau, ungeschliffen und sehr ähnlich dem Album “Brothers“ der Band The Black Keys (mit Auerbach) muss man diesen lauten, rumorenden und mitunter wenig harmonischen Sound schon mögen.


Nun, The Pretenders waren auch keine Schön-Töner, doch dieser direkt und ohne Umwege gehende Sound der frühen Tage, noch stark am Punk orientiert, oder solche tollen Songs wie “Back On The Chain Gang“ oder das fast schon am Pop orientierte “Don't Get Me Wrong“, all‘ das fehlt hier bei der neuen Produktion. Eigentlich klingt Einiges einfach leicht „nervend“, und auch Chrissie mit ihrem typischen Gesang ist ziemlich in den Hintergrund gedrängt worden.
Bei den vorherigen Alben, “Loose Screw“ und “Break Up the Concrete“ war ansatzweise noch das alte Feuer der Band, und vor Allem die trotz der frechen Musik vorhandene Harmonie zu spüren.

Freunde der Black Keys als auch von Auerbach mögen das sicher anders sehen, und unter diesem Aspekt würde ich auch ganz anders urteilen, aber ich vermisse hier die Pretenders!
Dann wäre es vorteilhafter gewesen, dass Chrissie Hynde dieses Album unter eigenem Namen veröffentlicht hätte.

Meine persönlichen Plus und Minus der Platte sind:
Plus: “Never Be Together“, “Death Is Not Enough“, das atmet den Geist der Pretenders, “Never Be Together“, weil dieser Song sehr interessant gestaltet ist, hier spielt übrigens auch die Gitarrenlegende Duane Eddy mit! Auch “Let’s Get Lost“ und “Blue Eyed Sky“sind noch recht nett.

Minus: Alone “Gotta Wait“, banal drauflosgedroschene Musik, “Holy Commotion“, “Roadie Man“, einfach nur langweilig, “Chord Lord“, simpel dahinrumpelnd.
Den Rest sehe ich in der Mitte, durchschnittliche Rockmusik, die nicht weiter stört und auch nicht aufmerken lässt.
Dabei verwundert mich meine Einschätzung dahingehend, weil ja nun wirklich grundsätzlich hervorragende Musiker beteiligt sind. Aber ob das alles in diesem Fall konform ging? Ich bezweifele das sehr.
Letztlich empfinde ich diese Musik nicht unbedingt in ihrer Gesamtheit als sehr harmonisch, und auch nicht so exzeptionell, als dass sie anderweitig brillieren könnte.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Alone
2 Roadie Man
3 Gotta Wait
4 Never Be Together
5 Let’s Get Lost
6 Chord Lord
7 Blue Eyed Sky
8 Man You Are
9 One More Day
10 I Hate Myself
11 Death Is Not Enough
12 Holy Commotion (bonus)
Besetzung

Chrissie Hynde (vocals)
Dan Auerbach (guitars, keys, vox)
Kenny Vaughan (guitars)
Dave Roe (electric/upright bass)
Richard Swift (drums, keys, guitar, vox)
Leon Michels (various keyboards)
Russ Pahl (pedal steel guitar)
Duane Eddy (guitar - #4)



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