Musik an sich


Reviews
The Perc meets the hidden Gentleman

The Fruits of Sin & Labor


Info
Musikrichtung: Psychedelic / Kraut

VÖ: 02.10.2015 (1990)

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 48:58

Internet:

http://www.thepercmeetsthehiddengentleman.de


Live-Aufnahmen auf Re-Releases sind in aller Regel Bonus Tracks – nicht so bei The Fruits of Sin & Labor, die zum 25. Jubiläum im ursprünglichen Umfang erstmals auf CD erscheint.
Den Wunsch ihrer damaligen Plattenfirma nach einer Single mit „Bronx Vanilla“ übererfüllten The Perc meets the hidden Gentleman mit einer LP, die auf der einen Seite Studio-Nummern, auf der anderen Live-Aufnahmen enthielt.

Den Charakter der erweiterten Single hört man dem Album jedoch deutlich an. Ein roter Faden fehlt. Hier wurde sehr unterschiedliches Material verwendet, das oft auch torsohaft und unvollendet wirkt.

Am Anfang steht das recht percussive „Bronx Vanilla“, das man losgelöst von dem Album im Americana/Songwriter Fach ablegen würde. In völlig andere Gefilde führt der stampfende Disco Beat von „Feed your Heart to beat“, wohl eine Karikatur, aber extrem tanzbar. Die folgende „Cosmic Suite“ ist eher eine Art Hörspiel mit intensiven Musik-Parts. Erzählt wird die Geschichte des jungen Pete, der auf dem Weg nachhause zu seiner Mutter in das Auto von Margo einsteigt und nachdem er ihr Bett verlassen hat erkennt, dass er ein Riese ist. (Eine Art nicht jugendfreie Flower Power Version von Peter Maffays „Und es war Sommer“) Stark!
Danach gibt es einen pulsierenden Shortie mit Violinen Begleitung und eine Reprise von „Bronx Vanilla“.

Die Live-Seite wird von dem Longtrack „Rock the Widow“ dominiert. Ein intensiver psychedelischer Sound herrscht vor, der an eine Art „kalte“ Doors denken lässt. Es gibt viel Orgel, schneidende Gitarren und Streicher. Das wird teilweise recht kakophonisch. Aber dann gibt es auch wieder recht konventionelle Rock Parts. „Niteride“ passt da recht gut zu, während „Respect & Devotion“ stärker auf den Synthie setzt und ebenso wie das finale stampfende „I want ya Scalp“ den Torso-Charakter besonders deutlich erkennen lässt.

Eine interessante intensive Scheibe!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Bronx Vanilla 3:40
2 Feed your Heart to beat 4:45
3 The Cosmics Suite 8:40
4 The Widow on Strings 2:26
5 Bronx Vanilla (Reprise) 2:06
6 Hungry (Live) 3:11
7 Respect & Devotion (Live) 4:44
8 Niteride (Live) 5:17
9 Rock the Widow (Live)12:46
10 I want ya Scalp (Live) 1:04
Besetzung

Tom ”The Perc” Redecker (Orgel, Voc, Git, Streicher)
Emilio “the hidden Gentleman” Winschetti (Voc, Git <6>)

Gäste:
Rolf Kirschbau (Git <6,7,8,9,10>)
Birdbox (Perc <1,2,5>)
The Nerve (Git <2>)
Speedy Shepard (B <4,7>)
Lewis Pancierea (Git <1,5>)
James B. Blitzstein (Piano <2,3>)
Stefan Walkau (B <1,5>)
Ruth Müller (Margos Stimme <3>)
Michael Pundt (Petes Stimme <3>)
Lightning Eve (Back Voc <8>)
Komo (Violine <4>)


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