Musik an sich


Reviews
Johnny Winter

Good Love In San Diego


Info
Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 08.09.2014

(Inakustik)

Gesamtspielzeit: 79:52

Internet:

http://www.johnnywinter.net/
http://www.in-akustik.com/


So, nun scheint es los zu gehen.
Nachdem der am 23.Februar 1944 geborene Musiker am 16.Juli 2014 plötzlich verstorben ist, scheint auch hier die Leichenfledderei gestartet zu sein.

Damals, nach einigen gesundheitlichen Rückschlägen, hatte sich Johnny mit seinem Album Still Alive And Well im Jahre 1973 zurückgemeldet.
Ein neuer Anfang, eine neue Ära, Musik, die über den engen Tellerrand des Blues schaute, fand nun den Weg in des Künstlers Repertoire.
Saints & Sinners hieß 1974 das Album, dass er mit einer Tournee promotete.

In diesem Zusammenhang entstanden diese Aufnahmen, von denen seltsamerweise nur drei Songs der soeben erwähnten Platte enthalten sind. Auch sind es nur zwei Eigenkompositionen, die gespielt wurden. Eingespielt wurde diese Titel für das Radioprogramm in San Diego am 30.März 1974.

Aufgenommen wurde vom Soundboard und so kann man von einem relativ guten Klang ausgehen, der nicht in den Sumpf von Bootlegs absinkt. Andererseits ist das auch nicht die Qualität, wie sie normalerweise als Platte veröffentlicht worden wäre. Aber unter dem historischen Aspekt und weil die Aufnahmen spieltechnisch und seitens des gezeigten Enthusiasmus' und der Leidenschaft hervorragend sind, muss man sich nicht darüber ärgern und kann trotzdem genießen.
Ein Schmankerl: Hey Joe ist mir anderweitig nicht bekannt als Version von Winter und bietet somit einen interessanten zusätzlichen Einblick in die Live-Welt des Herrn aus Texas. Super, wie der diesen Song interpretiert, das hat gewisse Gänsehautmomente.

Johnny ist in Top-Form und auch die im Booklet namentlich nicht benannte Band treibt den Protagonisten recht gut an.
Nach den bluesorientierten Anfängen seines Schaffens war Winter mittlerweile beim Rock angekommen und dieses zeigen Titel wie Stone County auch deutlich, sowie sind es auch die beiden Songs der Rolling Stones, die dieses unterstreichen. Bei Silver Train stellt Johnny wieder sein Können als Slidegitarrist brillant zur Schau.
Allerdings beim Mississippi Blues gibt es ein Showcase feinsten Bluesfeelings, und hier war er für mich wirklich zu Hause.
Zwei Jahre später sollte dann übrigens ein offizielles Livealbum erscheinen, Captured Live, aufgenommen im Swing Auditorium und in der San Diego Sports Arena Oakland Coliseum, in 1976.

Grundsätzlich würde ich diesen Auftritt mit 18 Punkten bewerten, aber wegen des Klangs und des daraus resultierenden Stellenwerts für Fans belasse ich es bei 15.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Good Love [Collins] (7:23)
2 Bad Luck Situation [Winter] (4:42)
3 Stone County [Supa] (4:54)
4 Silver Train [Jagger/Richards] (12:26)
5 Jumpin’ Jack Flash [Jagger/Richards] (5:57)
6 Johnny B. Goode [Berry] (3:41)
7 Hey Joe [Roberts] (14:56)
8 Mississippi Blues [Winter] (16:07)
9 Bony Moronie [Williams] (9:45)
Besetzung

Johnny Winter (vocals, guitar)
Sonst keine Angaben



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