Musik an sich


Reviews
Susanne Sundfør

The Silicone Veil


Info
Musikrichtung: Independent Pop/Electronic

VÖ: 5.10.2012

(Grönland/EMI Norwegen)

Gesamtspielzeit: 44:31

Internet:


http://susannesundfor.com/
http://emi.no/
http://www.groenland.com
http://www.add-on-music.de
http://www.facebook.com/susannesundfor



Die Dame aus Norwegen hat ihre aktuelle CD vorgelegt, seit 2007 die fünfte Veröffentlichung.
Die 1986 geborene Künstlerin erlangte in ihrer Heimat den endgültigen Durchbruch mit ihrer 2010er CD The Brothel, das zu einem wahren Bestseller avancierte.
Nach einer Liveveröffentlichung zwischendurch nun ein weiteres Studioalbum.
Die eher düstere Atmosphäre auf dem Vorgänger hat sich hier verflüchtigt, allerdings nicht, was die Texte betrifft. Denn diese drehen sich um Themen wie Tod, Angst, Verzweiflung und dem Übergang zwischen Leben und Tod, wie sie selbst es ausdrückt, “Apokalypse, Tod, Liebe und Schnee“.
Dabei erinnert mich die Stimme in ihrem klaren Ausdruck gelegentlich an Lisa Gerrard von Dead Can Dance. Aber auch Reminiszenzen an Damen der britischen Musikszene wie Annie Haslam oder Maddy Prior werden eindeutig geweckt.

Die Musik wirkt zunächst einmal recht elektronisch eingefärbt, aber auch Instrumente wie die Autoharp, die Harfe oder das Vibrafon bringen sich in das Gesamtbild harmonisch ein, so dass ein gelungener Mix entstanden ist.
Dabei ist Abwechslung Trumpf, ständig kann man sich auf neue Eindrücke einstellen, Rhythmuswechsel inklusive. Mit anderen Worten – die Arrangements sind erstklassig, die Stimmung ist entgegen des textlichen Ausdrucks alles andere als morbide, sondern in erster Linie oft ganz einfach nur schön. Susannes Stimme ist nicht nur vordergründig prägend, sondern auch als harmonischer Bestandteil des Gesamtsounds.

Selbst wem die Texte zu düster sind, der sollte sie als solches begreifen, wie sie wahrscheinlich gedacht sind, denn letztlich ist der Tod etwas, mit dem wir uns alle nicht gern beschäftigen, wobei er ganz einfach Bestandteil des Lebens ist. Deshalb sehe ich diesen Ansatz auch nicht als negativen Aspekt, sondern als eine Facette im Gesamtpaket dieser faszinierenden Musik. Das ‘i-Tüpfelchen‘ ist für mich die Verwendung der echten Streicher des Ensembles Trondheimsolistene mit Violinen, Bratschen und Celli.
Das ergibt dann eine unglaublich packende Dramatik, ganz besonders auffällig ist das bei
Meditations In An Emergency.



Wolfgang Giese



Trackliste
01 Diamonds (5:03)
02 White Foxes (4:16)
03 Rome (6:44)
04 Can You Feel The Thunder (4:57)
05 Meditations In An Emergency (2:30)
06 Among Us (4:24)
07 The Silicone Veil (5:02)
08 When (4:06)
09 Stop (Don’t Push the Button) (4:14)
10 Your Prelude (3.16)
(all songs written by Susanne Sundfør)
Besetzung

Susanne Sundfør (vocals, piano, synthesizers, Fender Rhodes electric suitcase piano, synth bass, vibraphone, autoharp, drum programming, string arrangements)
Lars Horntveth (bass guitar, synthesizers, lap steel guitar, pedal steel guitar, acoustic guitar, vibraphone, tubular bells, synth bass, church organ, piano, drum programming, string arrangements)
Gard Nilssen (drums, percussion)
Øystein Moen (synth bass - #6, church organ - #8)
Jørgen Træen (additional drum programming, editing, electronics)
Sunniva Rødland Wettre (harp)
Erik Johannessen (trombone)
Line Horntveth (tuba)
Stian Westerhus (electronics - #1)
Trondheimsolistene (strings)



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