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Reviews
Marduk

Wormwood


Info
Musikrichtung: Blackmetal

VÖ:

(Regain Records)

Gesamtspielzeit: 46:03

Internet:

http://www.marduk.nu


Wie schon bei der Gorgoroth-Rezension beginne ich meine Zeilen zu Marduks neuem Werk Wormwood mit einem Offenbarungseid: Ich gehöre zu denen, die der Band seit Heaven shall burn musikalische Stagnation vorwerfen. In Marduks-Panzerdivisions-Spielrausch ging für mich jegliches Element unter, das eine Black Metal-Scheibe originell machen konnte... Aufgehorcht habe ich dann allerdings bei den Tracks des letzten Albums, so dass ich nun doch auch gespannt darauf bin, in welchen Gefilden die Band sich mit dem mittlerweile x-ten Album Wormwood befindet...

"Nowhere, No-One, Nothing" beginnt als ein Höllemstück, das nicht nur den Geschwindigkeitsrausch aller Marduk-Fans stillen wird, sondern auch mit sehr zähen und fiesen Passagen punktet. Zudem fällt auf, wie gut die Stimme des Legion-Nachfolgers am Mikrophon zum gesamten Song paßt: nicht zu hoch, sondern mit einer angenehmen Tiefe begleitet sie die diabolischen Töne des Openers.
"Funeral Dawn" ist ein fast rockiger, ebenfalls gemeiner Song, der mich an mein letztes Album der Band erinnert: Heaven shall burn... Ähnlich zäh fräst sich der Track durch die Gehörgänge, und setzt auf viele Instrumentalpassagen - live wird sich daran jeder den Kopf von den Schultern bangen!
Nach diesen zwei Songs muß ich dann auch schon zugeben, dass ich gespannt auf die weiteren bin, denn diese Marduk sind extrem gut: professionell, zugleich fies und roh - so kann das Album weitergehen! Tut es dann mit "This fleshly Void" eher wieder im typischen Hochgeschwindigkeitsrausch, der schlicht langweilig (wenig innovativ?!) ist; da macht das Glockenintro zu "Unclosing the Curse" schon neugieriger, leider bleibt der Song dann auch eher ein Intermezzo oder Intro zu "Into utter Madness", dem nächsten Knüppelsong, der in seinen Intermezzi und seinen wenigen langsamen Passagen allerdings wieder das anklingen läßt, was Marduk sein könnten... Auch "Phosphorous Redeemer" hat durchaus seine guten Seiten: Leise beginnend, dann umso heftiger geknüppelt, ein unglaubliches Riffing und langsamere Passagen, in den sich Mortuus die Gedärme aus dem Leib zu kotzen scheint - ein unglaubliche Stimme! Eine kleine Melodei verleiht dem Stück einen zusätzlich hohen Wiedererkennungswert, selbst im Opus der Schweden...
"To redirect Perdition" erinnert dann eher wieder an "Funeral Dawn": Langsam, zäh und gemein - so gefallen mir Marduk extrem gut.
Die Tracks "Whorecrown" und "Chorus of cracking Necks" (was sollte man bei dem Titel auch erwarten!) gehören wieder zur dominierenden fast and furios-Fraktion des Albums, während sich die Band dann mit dem abschließenden "As a Garment" wiederum im fiesen midtempo langsam zurück in die höllischen Gefilde begeben, aus denen Wormwood geboren wurde...

Was bleibt? Der Eindruck, dass bei Marduk doch noch einiges im Fluß ist. Natürlich ist nicht zu erwarten, dass die Schweden das Gaspedal mal ad acta legen, aber zahlreiche Ansätze auf Wormwood ("Funeral Dawn", "To redirect Perdition" und "As a Garment") zeigen, dass sie auch anders können, wenn sie nur wollen - "Phosporous Redeemer" könnte das so etwas wie die Synthese beider Seiten sein...



Andreas Matena



Trackliste
1Nowhere, No-One, Nothing3:20
2 Funeral Dawn5:51
3 This fleshly Void3:07
4 Unclosing the Curse2:15
5 Into utter Madness4:56
6 Phosphorous Redeemer6:11
7 To redirect Perdition6:49
8 Whorecrown5:29
9 Chorus of cracking Necks3:47
10 As a Garment4:18
Besetzung

Morgan Steinmeyer Hakansson: guitars
Daniel Rosten: vocals
Magnus Andersson: bass
Lars Broddesson: drums


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