Musik an sich


Reviews
Fish

13th Star (Deluxe Edition + DVD)


Info
Musikrichtung: (Prog-)Rock

VÖ: 10.2007

(Chocolate Frog Records / Eigenvertrieb)

Gesamtspielzeit: 55:37

Internet:

http://www.the-company.com


Eine der ärgerlichen Abzocke-Methoden diverser Bands ist die Herausgabe einer CD-Sonderedition wenige Monate nach Erscheinen des entsprechenden Albums. Dem Fan bleibt in der Regel nichts anderes übrig, als noch mal in die Tasche zu greifen, um die Goodies im Regal zu haben, die diese Sondereditionen beinhalten. Danach fragt er sich verärgert, was er mit der „nackten“ Original-CD eigentlich anfangen soll.

Fish machts Fan-freundlich umgekehrt. Der offizielle Erscheinungstermin für 13th Star ist der 1. Januar. Dann wird die reguläre Jewel-Box in den Läden stehen.
Die Special Edition ist bereits jetzt zu haben – ein dreifach aufklappbares Digi-Pack im schönen, stabilen Pappschuber. Für das atmosphärische Artwork hat man Mark Wilkinson verpflichtet, der auch schon die ersten Marillion-Alben gezeichnet hatte. Zusätzlich zur regulären CD enthält die Special Edition eine DVD, auf der Fish eine Stunde lang über die Entstehung des Albums plaudert – unterstützt von einigen Mitstreitern.
Erhältlich ist die Special Edition ausschließlich über die Homepage und bei Fish-Konzerten.

Was steckt nun aber drin in dem Wunderpaket? Außen hui, innen pfui wäre zwar massiv übertrieben, aber die Verpackung ist sicherlich herausstechender, als der Inhalt. Fish arbeitet solide an einer Discografie weiter, die bereits einiges an Veränderungen erlebt hat. Ein Klassiker dieses Musikers wird das Album aber sicher nie sein.

Zu allererst ist zu beobachten, dass harte Gitarren wesentlich dominanter sind, als auf jedem Fish-Album, das ich kenne – Marillion-Alben eingeschlossen. Das verwundert kaum, wenn man sieht, dass Steve Vantsis acht Mal als Co-Autor in Erscheinung tritt, während „Miles de Besos“ vom Keyboarder Paterson mitgeschrieben wurde und „Openwater“ von Frank Usher, der überwiegend an der akustischen Gitarre in Erscheinung tritt. Das Promo-Blatt kategorisiert das Album konsequent – aber etwas übertrieben - als „Rock“ ohne jedes „Prog“.

So gibt sich 13th Star oft sehr Riff-lastig, ist rau und druckvoll. Gleich die ersten beiden Titel treten fast die Tür ein, wobei „Circle Line“ mit „Kashmir“-artigen Vocals und „Square Go“ mit Streicherarrangements glänzt.
Die Fish-Trademarks werden zum großen Teil durch die charismatische Stimme des Sängers herein gebracht. Vor allem in der Mitte der Scheibe und bei dem stellenweise in floydiger Atmosphäre ausruhenden „Where in the World“ werden dann auch die weicheren Seiten gepflegt.

Highlights sind die wunderbar weiche, schön schwingende Ballade „Arc of the Curve“, das druckvolle „Dark Star“ und ganz weit vorne „Manchmal“. Das Stück tarnt sich mit einer ruhigen Oberfläche, unter der aber wilde Riffs hausen, die immer wieder kraftvoll hervorbrechen und in dem einzigen, wirklich hängen bleibenden Refrain kulminieren. „Manchmal“ dürfte in zukünftigen, bzw. gegenwärtigen Fish-Konzerten einer der Höhepunkte werden.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Circle Line 5:55
2Square Go 5:26
3Miles de Besos 4:20
4Zoe 25 5:11
5Arc of the Curve 5:22
6Manchmal 5:30
7Openwater 5:12
8Dark Star 6:45
9Where in the World 6:02
1013th Star 5:54
Besetzung

Fish (Voc)
Steve Vantsis (B, Programming, El. Git <2,4,6,7,8>, Ac. Git <1,4,10>, Clavinet <2>)
Frank Usher (El. Git, Ac. Git <3,4,5,9,10> Loop Git <1>, Lap Steel <5>)
Foss Paterson (Piano <1,3,4,5>, Keys <1,2,3,4,6,7,8,9>, Orgel <1,2,3,4,6,7,8,9,10>, Streicher <1,2,3,4,5,8,9,10>, Music Box <4>, Dulcimer, Akkordeon)
Gavin Griffiths (Dr)
Chris Johnson (El. Git, Ac. Git <4,5,9>)
Lorna Bannon (Back Voc <3,4,5,6,9,10>)
Dave Haswell (Perc <1,3,4,5,10>)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>