Musik an sich


Reviews
Hoelderlin

Hoelderlins Traum


Info
Musikrichtung: Folk- / Krautrock

VÖ: 15.03.1999 (1972)

(Ohr/Pilz / ZYX)

Gesamtspielzeit: 34:44

Internet:

http://www.hoelderlin.com


Im nächsten Monat werden wir mit der Präsentation der digital remasterten Hoelderlin-Alben beginnen. Hoelderlins Traum ist (noch) nicht dabei. Erst der Nachfolger Hoelderlin ist ursprünglich bei dem Intercord Sublabel Spielgelei erschienen - und nur für diese Scheiben hat die EMI die Rechte zur Wiederveröffentlichung.
Das Debüt-Album wurde noch auf Ohr veröffentlicht. Derzeit sind die Rechte an ZYX lizensiert. Die mager aufgemachte 99er ZYX-Version (amazon: 13 €) ist derzeit neben einem Japan-Import von 2005 (amazon: 41 €) erhältlich.
In einigen Monaten sollen die Rechte wieder an Breeze zurückfallen. Dann wird es wohl auch eine nachgereichte Remaster-Edition von Hoelderlins Traum über die EMI geben. Wir werden dann sicher einen ausführlichen Bericht geben. Jetzt – der Vollständigkeit halber - erst einmal eine kurze Vorstellung des Traums.

Hoeldrlin sind hier deutlich vom deutschen Folk beeinflusst. Flöten, Geigen und akustische Gitarren prägen das Bild. Tänzerische Melodien geben den Kompositionen verspielte Leichtigkeit. Der Gesang orientiert sich eher am Liedermacher-Genre, denn am Krautrock. Neben Peter Käseberg ist hier auch die weibliche Stimme von Nanny de Ruig zu hören.
Zeitgeist atmen die asiatischen Instrumente in „Strohhlam“ und auch die politischen Texte, die in sehr literarischer Form gegen den übermächtigen Staat und für individuelle Freiheit sprechen.

Insgesamt ist Hoelderlins Traum im Oeuvre von Hoeldrlin ein sehr eigenständiges Werk, das damals die Frage in welche Richtung es gehen würde, sehr offen lies. Man kann sich die Band nach diesem Album mindestens genauso gut als Weggefährtin von Ougenweide und Schnewittchen, wie von Eloy vorstellen.

Mit „Requiem für einen Wicht“ enthält das Album einen Song, der so etwas wie ein Szenehit war und auf einer ganzen Reiche von Samplern erhältlich war.

Der Sound ist oft gewöhnungsbedürftig dünn – und lässt den Ruf nach einer Remaster-Edition zwingend erscheinen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Waren wir 4:53
2"peter" 2:52
3Strohhalm 2:20
4Requiem für einen Wicht 6:32
5Erwachen 4:20
6Wetterbericht 6:34
7Traum 7:20
Besetzung

Nanny de Ruig (Voc)
Christoph Noppeney (Violine, Bratsche, Klavier; Flöte)
Peter „Kassim“ Käseberg (B, Akk. Git, Voc)
Michael Bruchmann (Dr, Perc)
Jochen Grumbkow (Cello, Querflöte, Akk. Git, Klavier, Orgel, Mellotron)
Christian Grumbkow (Git)

Gäste:
Peter Bursch (Sitar <3>)
Mike Hellbach (Tablas <3>)
Walter Westrupp (Blockflöte <5>)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht