Musik an sich


Artikel
DYING HUMANITY - Death Metal Nachwuchs




Info
Gesprächspartner: Kai Seidel (Dying Humanity)

Zeit: 10.10.2007

Interview: E-Mail

Stil: Death Metal

Internet:
http://www.sicksational.de

Jungen und guten Death Metal Nachwuchs gibt es nicht allzu häufig, besonders nicht aus unserem Land, mal abgesehen vom tollen Misery Speaks Debüt aus dem letzten Jahr
Umso erfreulicher ist es, wenn dann ein Album wie Fallen Paradise der jungen deutschen Formation Dying Humanity im CD Player des Rezensenten landet. Vor allem dann, wenn die Band es nicht darauf anlegt, als "Härteste Band überhaupt" zu erscheinen und es versteht, frei von jedem Metalcoreeinfluss harte und melodiöse Death Metal Songs vorzulegen. Grund genung, einmal mit Gitarrist Kai Seidel ein paar Worte zu wechseln.


MAS:
Laut Promo Info gibt es euch erst seid 2006. Wie habt Ihr es geschafft in dieser kurzen Zeit einen Plattenvertrag zu ergattern und eine Mini CD sowie ein komplettes Album zu veröffentlichen?

Kai
Wir sind ziemlich ehrgeizig und zielstrebig und haben uns in den ersten Monaten ein paar Ziele gesteckt. Stellenweise können wir das selber kaum glauben wie schnell das bei uns voran geht, aber das ist für uns noch lange kein Grund sich auf die faule Haut zu legen. Nach der Aufnahme unserer MCD The Origin Of Dying Humanity war es uns wichtig so schnell wie möglich eine halbe Stunde Liveprogramm auf die Beine zu stellen und ein paar dieser Songs haben dann auch den Weg auf Fallen Paradise gefunden.

MAS:
Da ihr als Band noch relative jung seid und die wenigsten unsere Leser euch kennen, erzählt doch mal etwas über euren Werdegang, wie Ihr zusammengefunden habt und was eure Einflüsse sind!

Kai:
Wie oben schon erwähnt, haben wir uns Anfang 2006 gegründet. Der harte Kern besteht aus Danny (Schlagzeug), Markus (Gesang) und mir (Gitarre), doch im Februar haben wir dann auch Zuwachs von Hendrik am Bass und Ken an der zweiten Gitarre bekommen. Wir haben uns dann ziemlich schnell auf eine Marschlinie geeinigt und mit dem Schreiben der ersten Songs befasst. So ist dann die MCD im Juni entstanden. Im März 2007 sind wir dann ins Rape of Harmonies Studio gegangen und haben die Promotracks für unsere Labelsuche aufgenommen. Irgendwann im Mai hatten wir dann von Ido und Restrain Records an unsere Kontaktadresse gemailt. Nach etwa einem Monat hin und her und ausgiebigem Auswerten der anderen Angebote, haben wir uns dann entschieden und bei Ido gesigned.

MAS
Wie kam der Bandname Dying Humanity zustande?

Kai:
Das war eine Prozedur kann ich bloß sagen. In den ersten Wochen war uns ein Bandname erstmal nicht so wichtig, aber als dann die ersten Songs standen konnten wir das auch nicht weiter aufschieben. Keiner von uns hatte eine Idee und wir haben es dann mal mit solchen Spielchen wie: "Englischduden aufschlagen und blind auf einen Namen tippen" versucht. Irgendwann saßen wir dann im Proberaum und da hat Danny dann ganz unspektakulär Dying Humanity vorgeschlagen und wir waren uns einig.

MAS:
Im Promotext gebt ihr an, dass ihr nicht als die brutalste Band überhaupt gelten wollt, sondern eher dynamische Musik schaffen wollt. Woher kommt diese "Einstellung"? Im Moment kommt es mir so vor, als ob jeder die brutalste und härteste Mucke machen will.

MAS:
Tja. Um Trends kümmern wir uns eigentlich gar nicht. Bei uns steht die Musik im Vordergrund und wir versuchen auch wirklich zu komponieren. Beim Songwriting setzen wir auf Dynamik und Melodie und wollen treibende Songs schreiben und eben keine "wir sind die Härtesten" Musik komponieren.

MAS:
Death Metal üblich versteht man relativ wenig von euren Songtexten. Erzähl uns dochmal wovon eure Texte handeln?!

Kai:
Markus befasst sich in seinen Texten mit Themen wie Krankheiten, Krieg und Enttäuschungen. Ihm ist es wichtig mit den Songtexten ein paar Leute zu erreichen und sie etwas zum Nachdenken anzuregen. Bei mir macht sich das Gefühl breit, das eine Vielzahl von Menschen immer oberflächlicher und egoistischer werden. Fallen Paradise ist sozusagen eine Interpretation zum Thema Mensch und Mensch sein.

MAS:
Mit Jacob Hansen hattet ihr einen erfahrenen Produzenten im Studio. Inwieweit konntet ihr von seinen Erfahrungen profitieren?

Diskografie
The Origin Of Dying Humanity (MCD) - 2006
Fallen Paradise - 2007
Kai:
Aufgenommen haben wir im Rape Of Harmonies Tonstudio in Triptis. Da wir leider nur fünf Tage für das Album Zeit hatten war die professionelle Zusammenarbeit mit Alexander Dietz und Patrick Engel echt Gold wert. Mit dem Mastern allerdings hatten wir leider wirklich nicht viel zu tun. Ido von Restrain hat sich da um den Kontakt gekümmert und als wir das Master bekommen haben gab es auch nichts zu beanstanden, da Jakob echt gute Arbeit geleistet hat.

MAS:
Am 12.10.07 startet eure UK Mini Tour! Wie viele Auftritte habt ihr dort insgesamt, und gibt es noch weitere Tourpläne?

Kai:
Auf Grund von diversen Problemen mit den hiesigen Bookingagenturen mussten wir die Tour leider absagen, sind aber schon wieder dabei ein paar Nachholtermine anzusetzen. Also kurzum, wir wollen nach England!!! Ansonsten sind wir gerade dabei ein paar Termine für Januar und Februar zu buchen und vielleicht ist noch mal eine Wochenendtour drin.

MAS:
Als junge Band habt ihr eure Zukunft noch vor euch, gibt es schon Pläne wie ihr euch weiterentwickeln wollt, oder feste Ziele die ihr mit Dying Humantiy erreichen wollt?

Kai:
Ein Ziel, was wir uns für die nächsten Monate ganz fest vorgenommen haben, ist die 1. größere Tour als Support natürlich und wir wollen jetzt in den nächsten Wochen unseren Merchbestand etwas aufstocken. Genaue Pläne zur musikalischen Weiterentwicklung gibt es eigentlich noch nicht, denn wir sind mit unserem jetztigen Stil echt schon sehr zufrieden und müssen Fallen Paradise auch noch ein Stück verdauen.

MAS:
Die letzten Worte gehören Dir, möchtest Du unseren Lesern etwas spezielles mitteilen?

Kai:
Ich muss mich an der Stelle echt bei allen Fans bedanken für den großartigen Support, den wir in unseren ersten beiden Jahren erfahren konnten und hoffe, dass es auch so gut weiter läuft. Und noch ein Danke an Musik an sich für das Interview!


Rainer Janaschke



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