Musik an sich


Reviews
Porcupine Tree

Arriving somewhere … (DVD)


Info
Musikrichtung: Progressiver Rock

VÖ: 13.10.2006

(Snapper/SPV)

Internet:

http://www.porcupinetree.com
http://www.myspace.com/porcupinetree


Lange hat’s gedauert, aber nun legen uns Porcupine Tree mit Arriving somewehre … ihre erste Live-DVD vor. Und sie ist wirklich hervorragend geworden. Dies fängt schon bei der schönen Aufmachung an und setzt sich in Bild und Ton fort. Für die Veröffentlichung wurde im Oktober 2005 ein komplettes Konzert in Chicago aufgezeichnet, welches komplett auf Scheibe Nr. 1 zu finden ist. Auf dem zweiten Rundling sind dazu noch diverse Extras zu finden. Doch dazu später mehr.

Widmen wir uns zuerst der Konzertaufzeichnung. Hier wurde ein Auftritt Porcupine Tree´s während des zweiten Teils der Deadwing-Tour auf Band verewigt. Dementsprechend enthält die Setlist auch ausschließlich Songs der jüngeren, gitarrenorientierten Bandphase. Wer lieber Live-Material aus der Psychedelic-Vergangenheit gehört hätte, sollte sich lieber weiterhin mit der Doppel-CD Coma divine beschäftigen. Alle anderen kommen in den Genuss einer perfekt eingespielten Band (John Wesley hier erstmal als vollwertiges Mitglied der Live-Performance) mit jeder Menge hervorragender Songs, welche dramaturgisch gut in Szene gesetzt wurden. Noch dazu sauber aufgenommen und abgemischt. Jedes Instrument und jede Nuance im Sound der Band ist deutlich zu hören. Dies hat gar Referenzcharakter und braucht sich hinter anderen Veröffentlichungen wie Peter Gabriels Growing up live nicht zu verstecken. Die visuelle Seite erscheint dagegen anfangs etwas ungewöhnlich. Verwaschene und zerkratzte Bilder, Schwarz-/Weis-Szenen, teils psychedelisch wirkende Effekte, grobkörnige Aufnahmequalität. Die DVD wirkt wie ein Art-Film, bei dem die Live-Atmosphäre allerdings nie flöten geht. Lasse Hoile hat hier fortgesetzt, was er mit den Album-Covers und Live-Projektionen angefangen hat. Das Endergebnis ist eben ein Konzert-FILM, nicht eine einfache Aufzeichnung. Diesen Eindruck erwecken bereits der kinoreife Vor- und Abspann. Steven Wilson war schon immer ein Musiker der gerne auch unkonventionell Wege beschritten hat, und dies schlägt hier abermals durch.

Wem jetzt der Konzertfilm an sich nicht reicht, der bekommt auf Scheibe Nr. 2 noch ein paar Extras vorgesetzt. Das wären zum einen zwei Ausschnitte des Rockpalast-Auftritts von Porcupine Tree („Radioactive toy“ und „Futile“), das Promo-Video zur Single „Lazarus“, Live-Projektion zu „Start of something beautiful“, „Halo“ und „Mother and child divided“ im Wohnzimmerformat (diese allein sind schon kleine Kunstwerke), eine Fotogalerie, sowie der innovative „Cymbal song“ von Drummer Gavin Harrison. Besonders letzterer beweist mal wieder, dass es nie schadet wenn Musiker einen kleinen Knall (im positiven Sinne!) haben.

„Arriving somewhere ...“ ist ein wahrlich fesselndes Werk geworden und zeigt welch gute Live-Band Porcupine Tree sind und warum sie zu den besten Bands unserer Zeit zählen. Pflichtkauf für alle Fans der Band und Freunde von gehaltvoller Rockmusik!



Mario Karl



Trackliste
1. Revenant (Intro) (3.04)
2. Open Car (4.46)
3. Blackest Eyes (4.41)
4. Lazarus (4.06)
5. Hatesong (9.14)
6. Don't Hate Me (8.38)
7. Mother and Child Divided (5.11)
8. Buying New Soul (7.17)
9. So Called Friend (4.55)
10. Arriving Somewhere but Not Here (12.57)
11. Heartattack in a Layby (4.07)
12. Start of Something Beautiful (7.19)
13. Halo (6.42)
14. Sound of Muzak (5.14)
15. Even Less (6.54)
16. Trains (7.18)
17. End Credits (special alternate mix of Mother and Child Divided) (2.05)

DVD 2
1. Rockpalast TV: Futile (6.29)
2. Rockpalast TV: Radioactive Toy (6.45)
3. Lazarus - promo clip directed by Lasse Hoile
4. Start of Something Beautiful (live film directed by Przemyslaw Vshebor and Lasse Hoile )
5. Halo (live film directed by Lasse Hoile)
6. Mother and Child Divided (live film directed by Lasse Hoile)
7. Gavin Harrison - Cymbal Song film (in stereo and 5.1 audio)
8. Photo Gallery (with exclusive ambient music by RB+SW)
Besetzung

Steven Wilson (Gesang, Gitarre)
Richard Barbieri (Keyboards, Synthesizer)
Colin Edwin (Bass)
Gavin Harrison (Schlagzeug)
John Wesley (Gitarre, Background-Gesang)


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