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Reviews
Brothers Keepers

Am I my Brothers Keeper?


Info
Musikrichtung: HipHop

VÖ: 25.04.2005

(SonyBMG)

Gesamtspielzeit: 74:30

Internet:

http://www.brothers-keeper.de


“Adriano“ lautete der erste Schrei der Brothers Keeper vor einigen Jahren. Adriano, ein Schwarzer der in Deutschland von Rassisten in Tod getrieben wurde, war der Anlass, dass sich eine ganze Reihe farbiger Künstler aus der deutschen HipHop-Szene zusammentaten, um die Stimme gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu erheben.

Der Name ihres Projektes stammt aus der Bibel. “Bin ich meines Bruders Hüter?“ fragte Kain trotzig zurück, als Gott ihn nach seinem Bruder Abel fragte, den Kain kurz zuvor erschlagen hatte. “Ich bin doch nicht für meinen Bruder verantwortlich,“ wollte er damit sagen. “I am my Brothers Keeper“ entgegnen dem die Brothers Keeper und in ihren Texten machen sie unmissverständlich deutlich, dass wir dafür verantwortlich sind, was in unserer Umgebung geschieht und was Menschen angetan wird, die unter uns leben.

Der überwiegende Teil der Texte gibt die bei diesem Ansatz zu erwartenden politisch klar positionierten Statements ab. Eine nette Facette setzt “Some Brain in the Storm“ mit einer ironisch zugespitzten Schilderung des Multi-Kulti-Familienlebens. Samy Deluxe fällt typisch HipHop mit einem selbstbezogenen, wenn auch durchaus selbstkritischen Text eher negativ auf (“Peoples“). Fragwürdig auch “Am I“, der ein zu deutliches Votum für Gewalt im antirassistischen Kampf abgibt. Herrlich strange dagegen das recht poppige, manchmal an die Neue Deutsche Welle erinnernde “So gerne“, das die Thematik Fremdenfeindlichkeit mächtig gegen den Strich bürstet, wenn Denyo sich den Kopf darüber zerbricht, wie er sich nun gerade eine Skinheadbraut verlieben kann.

Musikalisch ist HipHop in unterschiedlichen Spielarten natürlich das Rückrat der CD. Aber auch Reggae, orientalische Klänge, Soul oder Metal haben punktuell ihren Platz. Kein Wunder, wenn Stars wie Seeed, Gentleman, Patrice, Such a Surge, Cassandra Stehen, Xavier Naidoo und Della Miles am Start sind.
Die Stücke haben überwiegend einen guten Flow und die CD läuft angenehm durch. Das breite Spektrum der vertretenen Stars verhindert außerdem weitgehend die bei HipHop-Scheiben schnell drohende Langeweile.

Gut in Form und Anliegen!
Was will man mehr?



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Bereit 6:29
2Will we ever know 3:45
3One Vibe one Flow 4:33
4The global Casino 3:20
5Peoples 4:03
6So gerne 4:09
7Verirrte Seelen (Interlude) 0:50
8Bang Bang! 3:01
9Am I 4:41
10El Routhi 3:26
11Ermias (Krieger) 3:56
12Opportunity 4:05
13All of us 5:24
14I don't know why 5:53
15Tryin' Times 5:20
16Tierlieb (Interlude) 0:35
17Some Brain in the Storm 3:27
18Simmer down 3:11
194 Minutes 3:03
20Toni to Lagos (Interlude) 1:17

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