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Progfever Vol.1 (Sampler)
Bereits erschienen (QuiXote/ Pängg)
Progressive
Cover
Trackliste:
1. Violet District - Principles of Alternation 12:15
2. Cromwell - At the End of Life 6:41
3. Zhorn - Of Swords and Kisses 4:39
4. Poor genetic Material - The Lady stands 7:20
5. Cinnamonia - Sunstream 4:58
6. Ines Project - Dark Room 4:28 Edit
7. Dreadful Minds - Lost my Heart 4:14
8. Anguish - Symmetry 6:21
9. High Wheel - Something in you 3:53
10. t - Shades of Silver 7:22
11. Zenobia - Power from within 4:21
12. Chrass - Discovery 11:18
 

Nun ist sie da, die bereits im vergangnen Monat angekündigte Benefiz-Scheibe für die Flutopfer in Sachsen. Nähere Hintergründe könnt ihr in der vergangenen Ausgabe nachlesen. Aktuelle Neuigkeiten findet ihr auf der News-Seite.

Progfever, ist nicht nur ein gute Sache, sondern auch ein hochwertiger Überblick über die deutsche Prog-Szene, der sich auch für Prog-Insider lohnt, da die Mehrzahl der Tracks bisher unveröffentlicht sind.

Die Compilation beginnt mit Violet District, einer Vorläuferband der hochgelobten deutschen Prog-Hopefuls RPWL. "Principles of Alternation" hätte auf der zweiten VD-CD stehen sollen, die aber nie erschienen ist. Somit ist dieser Track mit Hilfe des Progfevers der Gefahr des Vergessen-Werdens entrissen worden. Im Gegensatz zu RPWL klingen VD hier noch nicht wie alter Egos von Pink Floyd. Man bewegt sich eher in der Schnittmenge von ruhigen Transatlantic und frühen Marillion.

Ebenfalls unveröffentlicht ist "At the end of Life" der deutschen Neo-Progger Cromwell.

Zhorn steuern einen Track ihres für Dezember geplanten Debuts bei. Das Ganze könnte man als "Keyboard-Folk" bezeichnen, wenn man den mächtigen Druck und die deutlichen Beatles-Anklänge nicht verschweigt.

"The Lady stands" ist vom letzen PGM-Album bereits bekannt. Die von Phil Griffiths markanter Stimme geprägte rhythmisch-melodische Musicscape kommt in einem alternativen Mix.

Cinammmon, ein Duo aus Hannover bei dem Thomas Köhler die gesamte Instrumentierung besorgt, klingen eigentlich eher nach Folk als nach einer Prog-Truppe. Die Keyboards von "Sunstream" erschaffen eine Atmosphäre, die man sonst eher von Harfen kennt. Cinammon rücken damit in die Nähe der frühen Klassiker von Andreas Vollenweider.

Etwas belanglos wirkt "Dark Room", was daran liegen könnte, dass es sich hier lediglich um den mittleren Teil eines Longtracks vom aktuellen Ines-Album handelt. Ines Rausch firmiert hier erstmals unter dem Namen Ines Project.

Zwischen Melodic, Prog und Power Metal agieren die Dreadful Minds. Durch sie werden zum erste Mal die Ohren der Proggies verwöhnt, die nicht nur romantische Melodien und ausgefeilte Kompositionen lieben, sondern gelegentlich auch mal eine krachende Gitarre und donnernde Drums brauchen.

Die gleiche Fanschicht sprechen Anguish an, die mit einem Plattenvertrag bei Massacre Records bereits einen Platz in den oberen Etagen des Undergrounds gefunden haben. "Symmetry" ist der Titeltrack des aktuellen Albums.

Der hohe Harmoniegesang in den Chören von High Wheel fordert Vergleiche mit Yes geradezu heraus. Mit wesentlich härteren Gitarren und Drums bleiben die Bayern ihren metallischen Wurzeln aber weiterhin treu.

Ganz reicht die Substanz von "Shades of Silver" für die opulenten 7 Minuten 22 nicht aus. Solo-Künstler t will das Stück eventuell auf seinem nächsten Album präsentieren. Wie von seinem Debut gewohnt herrschen Soundlandschaften jenseits klassischer Kompositionen vor, die eher für den Inner Circle des Progs gedacht sind.

Die Live-Version von Zenobias "Power from within" - eingespielt in den Studios des Berlin-Brandenburger Senders "Radio Eins" - bringt zwar sehr schön die gezupften Akustikgitarren zu Gehör, ist aber doch eher eine nette Spielerei. Ich ziehe die durchproduzierte Album-Version vor, zumal die unplugged Version, die live-Power der Band nicht widerspiegelt.

Zum Abschluss das 11-minütige Vermächtnis von Chrass, einer Kölner Prog-Band, die sich bereits aufgelöst hat.

Norbert von Fransecky

15 von 20 Punkte

www.quixote-music.de

www.progfever.de

 

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