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Edguy - Mandrake
(AFM-Records)
Heavy-Metal

 

Potztausend! Wie schon letzen Monat in der Edguy-History angekündigt, klingt das neue Material der Jungs aus Fulda wie eine Symbiose aus dem Bombast von Tobias Sammets Soloprojekt "Avantasia" bzw. Edguy`s letztem offiziellen Longplayer "Theater of Salvation" und der wiedergewonnen Härte der Neueinspielung von "The Savage Poetry". Und von diesen drei genannten Alben wurde wirklich nur die allererste Sahne abgeschöpft. Bevor ich jetzt die Stellenanzeigen durchblättere, schaue wo noch Hellseher gesucht werden und dabei als blindes Huhn größenwahnsinnig werde, erzähl ich euch lieber ein wenig über den neuesten Streich von den fünf "Auserwählten".

Der Opener, das Quasi-Titelstück "Tears of Mandrake" wäre wohl eine der Speerspitzen auf "Avantasia 2", während Track No.2 "Golden Dawn" wieder ganz im Poetry-Stil einen Gang höher schaltet. Die Hymne "Jerusalem", wohl das Highlight unter den Highlights auf dieser CD, die sich mit "Dudelsack"-Samples in das Gehirn des Hörers frisst, hätte man den Jungs ebensowenig (noch) nicht zugetraut, wie das durch Savatage bzw. Blind-Guardian-Chören bestechende über 10-minütige "The Pharao".

Weitere Garanten für höchsten Heavy-Metal Genuss sind die megaeingängige Singleauskopplung "Painting on the Wall" und "Nailed to the Wheel", das sich mit "No more foolin" vom "Vain Glory Opera"-Album, dank Schreie, die selbst Rob halford zu seinen besten Tagen nicht besser hinbekommen hätte, und druckvoller Gitarrenarbeit, den Titel "härtestes Edguystück aller Zeiten" teilt. In der Riege der Edguy-Balladen schafft es das düstere "Wash away the poison" zwar nicht ganz "Scarlet Rose" vom Thron zu stoßen, was bei dieser Qualität aber nichts schlechtes heißen muss. Eine Kostprobe des typischen Edguy`schen Humor bekommt man beim Abschlusstrack des offiziellen Longplayers "Save us now" geboten, dort geht es um ein Höchstgeschwindigkeits-Alien-Schlagzeughäschen(!) vor dem dringend ein Retter gesucht wird (dass Drummer Felix Bohnke sowas mit sich machen lässt?!?). Dieses Stück wird vielleicht für manch eingefleischten Metaller ein Grund sein dieses Werk zu meiden wie Whiskeykenner den 12,99 DM Scotch vom Aldi, jedoch können sich Typen, wie zum Beispiel der Verfasser dieser Kritik, über beides an bestimmten Gelegenheiten hervorragend amüsieren.

Einziger Schwachpunkt des Albums ist das an sich durchschnittliche "Fallen Angels", wofür man eher den auf der "Limited Edition" vertretenen, erstklassigen, an "Vain Glory Opera" erinnernden Bonustrack "The Devil & The Savant" ins reguläre Programm hätte schieben sollen. Da meine Prophetenkarriere ja jetzt wegen Überangebot solcher Spinner gescheitert ist, kann ich euch als letzten Vers noch vorraussagen, dass ihr mit "Mandrake" eines der zu 100% besten Metal-Werke 2001 in eurem CD-Player rotieren lassen könnt. Na, das ist doch auch was!?

Manuel "Merlin für Arme" Liebler

18 von 20 Punkten
 

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