Musik an sich


Reviews
Céline Dion

Encore un soir


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 26.08.2016

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 45:14

Internet:

http://www.celinedion.com/
http://www.promo-team.de/


Céline Dion wurde am 30. März 1968 in Charlemagne, Québec, geboren. Die Kanadierin veröffentlichte im Jahre 1981 eine erste Langspielplatte, in Französisch, ihrer Muttersprache. In Quebec führte das schnell zu ihrem Star-Status, international sollte es noch etwas dauern, 1983 erweiterte sich der Erfolg zunächst auf Frankreich, bis sich im Jahre 1988 die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Dublin ergab. Mit dem Titel “Ne partez pas sans moi“, gewann sie damals den Wettbewerb. Ferner nahm sie ihr erstes englischsprachiges Album “Unison“ auf, das 1990 in Kanada und den USA sowie 1991 weltweit veröffentlicht wurde. Damit stieg sie hoch in die Charts ein und der Durchbruch war gesichert, es folgten Oscar- und Grammy-Auszeichnungen.

Und nun, viele Platten später, dieses neue Album. Der Titelsong ist ihrem am 14.Januar 2016 verstorbenen Ehemann, René Angélil, gewidmet. Doch das sollte nicht der einzige Schicksalsschlag bleiben, denn zwei Tage darauf starb auch ihr Bruder Daniel. Möglicherweise entstand die neue Platte auch unter dem Eindruck dieser Lebenseinschnitte.

Vergleicht man frühere Platten mit dieser hinsichtlich des Gesangsvortrages, so stellt man eine Veränderung fest. Waren viele Songs mit großer Stimmkraft ausgestattet, mit mühelosem Hin- und Hergleiten innerhalb des Spektrums, mit ausgesprochen ausgesungenen Teilen, so spüre ich nun eine gewisse Zurückhaltung, eine Art Innehalten, das ehemals oft ungestüm wirkende im Vortrag und diese immense Frische scheint einer gewissen Abgeklärtheit und Routine gewichen zu sein, man vergleiche nur einmal diese Gänsehaut-Dramatik solcher Songs wie “Ne Partez Pas Sans Moi“ oder “Du soleil au coeur“ mit einem neuen Lied wie dem Titelsong oder “L'etoile“, die vergleichsweise zurückhaltend wirken.

Die Stimme verfügt im Vergleich nicht mehr über das bekannte Feuer, das Funkeln scheint ein wenig erloschen, sie ist nicht schlechter, nur anders geworden, in Teilen auch moderner, angepasst an heutige stimmliche Ausprägungen einiger Kolleginnen, manchmal klingt auch das bekannte “Glucksen“ einer Shakira durch, aber auch viel Melancholie und ganz viel Ruhe bestimmen die Songs generell. Allein der Titelsong ist hinsichtlich des Textes sehr ergreifend -noch ein Abend, noch eine Stunde- etwas, wovon sie mit ihrem Mann noch ein wenig mehr gehabt hätte.
Auf der Rückseite des Booklets sieht man die Künstlerin, wie sie ihren Mann umarmt, darunter liest man : “La vie est un rêve dont la mort nous réveille“, in etwa “Das Leben ist ein Traum, dessen Tod uns aufweckt“.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Plus qu'ailleurs
2 L'etoile
3 Ma faille
4 Encore un soir
5 Je nous veux
6 Les yeux au ciel
7 Si c'etait a refaire
8 Ordinaire
9 Tu sauras
10 Toutes ces choses
11 Le bonheur en face
12 A la plus haute branche
Besetzung

Céline Dion (vocals)
Francis Cabrel (guitar)
Jacques Veneruso (guitar, background vocals)
Patrick Hampartzoumian (drums, percussion, programming)
Eddy Pradelles (acoustic guitar)
Silvio Lisbonne (acoustic guitar, electric guitar, bass, programming, keyboards, drums)
Pierre-Luc Rioux (acoustic guitar, electric guitar)
Tiborg (electric guitar, programming, keyboards, piano, drums)
Earl Harvin (drums)
Simon Hale (piano)
Ludovic Carquet (programming, bass, keyboards)
Franck van der Heijden (orchestral arrangements)
Flavien Compagnon (piano)
Giorgio Tuinfort (piano)
Luc Leroy (piano, keyboards, programming)
Yann Macé (drums, percussion, programming, keyboards)
Vincent Martinez (guitars)
Magali Ponsada (background vocals)
Jean-Jacques Goldman (background vocals)
Scott Price (piano, keyboards)
Kaven Girouard (guitars)
Tim Pierce (guitars)
Michael Thompson (guitars)
Vinnie Colaiuta (drums)
Paul Richard (percussion)
Èlise Duguay (background vocals)
Dawn Cumberbatch (background vocals)
Barnev Valsaint (background vocals)
Thierry Blanchard (piano, programming)
Dominique Messier (drums)
Yves Labonté (bass)
Nathan East (bass)
Plus strings & woodwinds



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>