Musik an sich


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Wu-Tang Clan

Original Album Classics


Info
Musikrichtung: HipHop

VÖ: 12.09.2014 (1993-01)

(Legacy / Sony)

Gesamtspielzeit: 169:19


Wenn ich auf die Frage antworten soll, welche Musik ich gar nicht hören kann, dann liegen da HipHop und Free Jazz ganz weit vorn. Auf der anderen Seite weiß ich, dass diese Urteile keine Allgemeingültigkeit besitzen, denn ich habe auch in diesen beiden Genres schon Alben oder Titel gefunden, die ich durchaus schätze.

Wenn ich das richtig begriffen habe, spielt der Wu-Tang Clan für den HipHop eine ähnlich wichtige und definierende Rolle, wie Iron Maiden für den Heavy Metal, Genesis für den Prog Rock oder James Brown für den Soul. Als uns nun diese CD-Box zur Rezension angeboten wurde, habe ich sofort die Chance genutzt, eine der großen HipHop Legenden, die ich bislang nur vom Hörensagen kannte, genauer unter die Lupe zu nehmen. Ziel: Vorurteile an der Wurzel bekämpfen!

Um es kurz zu sagen: Der Schuss ging nach hinten los.

Wenn diese drei CDs etwas geschafft haben, dann das, dass meine Vorurteile zementiert werden. Oder anders gesagt: Der Wu-Tang Clan ist für mich das Paradebeispiel dessen geworden, was mir den HipHop (in der Regel!!) unerträglich macht.

Eintönigkeit, synthetische Beats ohne Power und Groove, singsprechende Vocals ohne Identität in Melodie oder Rhythmus – immer dasselbe, immer das Gleiche! Es war wirklich harte Pflichterfüllung, dieses Package von Anfang bis Ende durchzuhören.

Gar kein Licht am Ende des Tunnels? Nein! Weil Hoffnung, dass es besser wird, kommt nicht auf. Da sind lediglich ein paar funzelnde Lichter am Wegesrand.
Da wäre „Shame on a Nigga“, der zumindest einen gewissen Flow hat, oder „Careful“, dessen „Click, Click“-Refrain mal kurz aufhorchen lässt. Das letztlich belanglose „Method Man“ ist zumindest in diesem Umfeld überdurchschnittlich packend. „Conditioner“ hebt sich mit einem dramatischen Pauken-Arrangement aus der Masse heraus.
Das sind Beispiele der ersten beiden Alben. Dass Iron Flag ihnen gegenüber noch mal weiter abfällt, will ich nicht wirklich behaupten. Möglicherweise hatte ich die Sache zu dem Zeitpunkt bereits dermaßen über, dass ich für das differenzierende Hören, das mich auf die kleinen Lichtblicke aufmerksam gemacht hätte, keinerlei Offenheit mehr hatte.



Norbert von Fransecky



Trackliste
Enter the Wu-Tang (36 Chambers) (1993)

Shaolin Sword:
1 Bring da Ruckus (4:10)
2 Shame on a Nigga (2:57)
3 Clan in da Front (4:33)
4 Wu-Tang: 7th Chamber (6:05)
5 Can it be all so simple (6:53)
Intermission

Wu-Tang Sword:
6 Da Mystery of Chessboxin' (4:48)
7 Wu-Tang Clan ain't nuthin' ta f' with (3:36)
8 C.R.E.A.M. (4:12)
9 Method Man (5:50)
10 Protect ya Neck (4:52)
11 Tearz (4:17)
12 Wu-Tang: 7th Chamber - Part II (6:10)
Conclusion


The W (2000)

1 Intro (Shaolin Finger Jab) / Chamber Music (4:26)
2 Careful (Click, click) (4:57)
3 Hollow Bones (3:37)
4 Redbull (feat. Redman) (3:54)
5 One Blood under W (feat. Junior Reid) (4:11)
6 Conditioner (feat. Snoop Dogg) (5:33)
7 Protect ya Neck (The Jump off) (3:58)
8 Let my Niggas live (feat. Nas) (4:30)
9 I can't go to Sleep (feat. Isaac Hayes) (3:35)
10 Do you really (thang, thang) (5:22)
11 The Monument (feat. Busta Rhymes) (2:39)
12 Gravel Pit (4:52)
13 Jah World (feat. Junior Reid) (3:51)


Iron Flag (2001)

1 In the Hood (4:11)
2 Rules (3:53)
3 Chrome Wheels (4:15)
4 Soul Power (Black Jungle) (feat. Flavor Flav) (4:53)
5 Uzi (Pinky Ring) (5:20)
6 One of these Days (4:14)
7 Ya'll be warned (4:15)
8 Babies (5:08)
9 Radioactive (Four Assasins) (3:30)
10 Back in the Game (feat. Ron Isley) (4:34)
11 Iron Flag (6:26)
12 Da Clock / Dashing (Reasons) (4:46)

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