Musik an sich


Reviews
Ed Kowalczyk

The Flood and The Mercy


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 06.09.2013

(V2 Benelux / H’art)

Gesamtspielzeit: 49:53

Internet:

http://www.edkowalczyk.com
https://www.facebook.com/edkowalczyk


Ed Kowalczyks erstes Soloalbum Alive war vor drei Jahren ein guter Start seiner Solokarriere. Damit bewies der Sänger, dass er es auch ohne seine alte Band Live kann. Ob er das Feuer von damals auch in seinen nächsten Anlauf The Flood and The Mercy retten konnte? Schauen wir mal hin.

Musikalisch hat sich erst einmal nichts geändert. Das Ganze klingt noch immer nach der geradlinigen Live-Spätphase und so fühlt man sich gleich Zuhause. Im Mittelpunkt der Songs steht vor allem die Stimme von Ed Kowalczyk, die charismatisch wie eh und je ist. Er scheint dabei wieder sehr in seinen Texten aufzugehen, die gewohnt von persönlichen und spirituellen Gedanken durchzogen sind. Dadurch schimmert immer dieses gewisse Maß an Leidenschaft mit, durch das seine Musik seit jeher ihre Faszination bezog.

Das Songwriting selbst ist dabei über weite Strecken wieder ansprechend. Titel wie das einschmeichelnde „Seven“ oder das sich fein aufbäumende „All that I wanted“ wissen sofort zu gefallen. Doch was mit der Zeit etwas aufstößt, ist die relative Gleichförmigkeit der Lieder. Sanft flirrender gemächlicher Beginn, nach der ersten Strophe ein groß angesetzter Refrain und dann das Verharren im eingängigen Midtempo - ein Aufbau, den man nicht nur einmal zu hören bekommt. Wäre nicht der gute Gesang und die immer wieder kleinen, aber feinen Haken, würde das ganze irgendwann doch in Langeweile versinken. Wie kleine Leuchttürme strahlen dabei kräftiger zupackende Rocksongs wie „Supernatural fire“ und „Parasite“, das düster wirkende „The Watchman’s Lament“ oder die gospelartige Abschlussballade „Cornerstone“.

Unauffällige Gastauftritte von R.E.M.-Gitarrist Peter Buck und Songwriterin Rachael Yamagata täuschen nicht darüber hinweg, dass The Flood and The Mercy eine reine Soloshow von Ed Kowalczyk ist. Vielleicht sogar noch mehr als sein erster Soloausflug Alive. Dieses hat auch die Nase bei der Frage der besseren Platte vorn. Doch am Ende ist auch das neueste Werk ein recht angenehmes, wenn auch nicht von Anfang bis Ende herausragendes Stück Musik.



Mario Karl



Trackliste
1The One3:47
2 Seven4:28
3 Angels On A Razor4:09
4 Parasite3:48
5 All That I Wanted4:32
6 Take Me Back4:45
7 Holy Water Tears4:27
8 Supernatural Fire3:32
9 Bottle Of Anything4:15
10 The Watchman’s Lament3:59
11 Cornerstone8:11

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