Musik an sich


Reviews
John Hiatt

Mystic Pinball


Info
Musikrichtung: Americana

VÖ: 28.9.2012

(New West Records)

Gesamtspielzeit: 45:59

Internet:

http://oktoberpromotion.de/de
http://www.johnhiatt.com/


Hiatt, diesen Musiker bringe ich zunächst in Verbindung mit meinem persönlichen Lieblingsalbum des Künstlers, das ist Bring The Family aus 1987, das er seinerzeit mi t Ry Cooder, Nick Lowe und Jim Keltner einspielte. Wem diese Besetzung anderweitig bekannt kommt – genau, das ist die Band Little Village!
Nun denn, Hiatt ist ein Urgestein der Musik, jener Musik, die heute unter dem Begriff Americana zusammengefasst wurde.

Nun ist er wieder da mit einem Album, das 21.Studioalbum des fleißigen Mannes soll das sein, nach seinem Erstling aus 1974.
Und – gleich vorweg, es ist erneut gelungen. Doch, es ist Hiatt wie gehabt, gradlinig und schnörkellos, mit rockendem Drive, bisweilen schwerfällig dampfend, mit einem typischen Groove versehen.

Songs scheint er so aus dem Ärmel zu schütteln, sie nehmen (mich) sogleich gefangen und verbreiten gute Stimmung. Mal ist die Richtung ein wenig mehr Pop, wie auf dem eingängigen It All Comes Back Someday, dann schleicht sich ein schon fast Reggae-artiger Rhythmus ein auf Wood Chipper, der gleichzeitig schleppenden Funk verbreitet. My Business zitiert alte Blueshelden, das Heulen soll wohl ein augenzwinkender Hinweis auf Howlin‘ Wolf sein, schwer triefender Bluesrock-infizierter Sound quillt druckvoll aus den Boxen.

Aber auch eine feine Ballade gibt es zu genießen mit I Know How To Lose You, ein sehr schöner Song mit einem zarten Gitarrensolo der etwas anderen Art.
Neben dem Hauptbestandteil Rock schimmert immer wieder Blues durch, stark auch mit Bläserunterstützung das stampfend shuffelnde One Of Them Damn Days, hier mit Wah Wah – Gitarre veredelt.
Alle Stile gehen dem Protagonisten unglaublich locker und glaubhaft von der Hand, die Texte zeugen von Gefühl, Beispiel: ”I do it all for your love baby, you're all the reason I need” oder ”Honey it's alright now, all those bad old days are gone”..

Wenn er mit diesem Album wohl auch wieder keine großartigen Chartserfolge erzielen wird, Qualität zahlt sich eben nicht immer aus in der heutigen Musiklandschaft, so hat er seinen Fans erneut ein mehr als zufrieden stellendes Album geliefert.
Wie gesagt, keine Neuerfindung des Rades, keine neuen Impulse in der Musik und dennoch empfehlenswert, weil hochwertig.
Aber mein Lieblingsalbum hat er wieder nicht getoppt!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 We’re Alright Now
2 Bite Marks
3 It All Comes Back Someday
4 Wood Chipper
5 My Business
6 I Just Don’t Know What To Say
7 I Know How To Lose You
8 You’re All the Reason I Need
9 One Of Them Damn Days
10 No Wicked Grin
11 Give It Up
12 Blues Can’t Even Find Me
Besetzung

John Hiatt (vocals, guitar)
Doug Lancio (electric guitar, mandolin, dobro)
Kenneth Blevins (drums and percussion)
Patrick O’Hearn (bass



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